BARBE-Q-BARBIES – borrowed time

Ohne jetzt alle namentlich aufzuzählen, um Verwirrungen musikalischer Ausrichtung zu vermeiden, kann der Fan derzeit in seinem metallischen Umfeld so einige Frauenbands antesten. Und dass dieser Bandname so oder so ähnlich mal irgendwo auftaucht, war an sich ebenfalls abzusehen. Demnach haben die Spielzeugpuppen Bock auf Outdoormahlzeitfertigung und es riecht eher nach Fleisch, als nach Gemüse. Dabei geben sich die Helsinki-Heidis tight, straight und unkompliziert, eingestöpselt und ab dafür. Übrigens trägt ihre neue Gitarristin tatsächlich diesen Vornamen. Absolut erwähnenswert stellt sich die schneidige Singstimme von Fronterin Niki vor, die mit ihrem coolen Stevie Nicks-Vibe schon als Aushängeschild dienen kann, sich jedoch nirgends in den Vordergrund drängt. Was sie vielleicht für ein paar Akzente mehr tatsächlich mal tun sollte, denn ein unbedingter Song hebt sich nicht heraus, auch nicht das Titelstück, das sich die Damen bis zum Schluss aufgehoben haben. Von dem Umstand, dass all-female Bands eher an AC/DC musizieren, als an Iron Maiden, bewegt sich auch dieses Quintett nicht weg. Für diesen Rahmen aber ziemlich knackig bis filigran. Die Barbe-Q-Barbies haben ähnlich wie Rosy Vista ihren Groove gefunden, und der macht hier am meisten Laune. Zwar kommen die neun Tracks plus Intro schon über eine halbe Stunde Spielzeit, ergießen sich aber mit allgegenwärtig vorhandener und derzeit ziemlich angesagter Schlagseite der Siebziger recht kurzweilig und man vermisst sonst nichts. Coole Klamotte, sicher kommt da demnächst noch mehr; musikalisch sollte der Weg nach oben gehen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer