BASTARD GRAVE – diorama of human suffering

Bastard Grave aus dem beschaulichen, im Süden Schwedens gelegenen Helsingborg sind gerade mal seit sieben Jahren im Geschäft und doch habe ich das Gefühl, als würde es das Quintett schon seit zwanzig Jahren geben. Bis jetzt habe ich mich auch nie intensiv mit dieser Band auseinander gesetzt. Seit ihrer Gründung haben die Skandinavier ein Demo und einen Longplayer namens „What Lies Beyond“ veröffentlicht. Gerade letzteres hat in der Death Metal Szene ordentlich für Staunen gesorgt.

Jetzt vier Jahre nach dem Debüt kommt mit „Diorama Of Human Suffering“ der langersehnte zweite Streich auf die Menschheit zu. Nachdem das Cover des Erstlingswerkes doch recht, nun ja… einfach gehalten war, hat man sich für den neuen Output doch etwas Professionelleres ausgedacht. Auf jeden Fall animiert mich das Cover eher, den Rundling zu erwerben.

Musikalisch wird dem geneigten Schwedentodhörer hier die absolute Vollbedienung geboten. Düster und schwer quillt etwa „Drowning In An Ocean Of Bile“ aus den Boxen, um dann an Geschwindigkeit zuzulegen und einen buchstäblich zu zermalmen. Auch der folgende Titeltrack weiß mit Kraft und Abwechslung zu überzeugen und einen in die Tiefen der menschlichen Seele zu ziehen. Das Quintett, welches durch eine weibliche Basserin abgerundet wird, weiß, wie man Stockholm Death Metal Fans überzeugt. Das geile Intro etwa von „Transubstantiation Into Feces“, lässt einen in die dunkele Unterwelt hinab steigen, bevor man mit einem ebenso düsteren Outro am Ende des Songs wieder aus der Unterwelt hinaufsteigt – was für ein mächtiger und stimmungsvoller Song. Hier hat jeder der neun Tracks seine Daseinsberechtigung und in den rund siebenunddreißig Minuten wird es zu keiner Zeit langweilig. Perfekt getimte Tempowechsel und eine fette Produktion runden das Erlebnis ab.

Bastard Grave haben mit „Diorama Of Human Suffering“ ihren eingeschlagenen Weg fortgesetzt und sich weiterentwickelt, auch gerade was das Songwriting angeht. Wer auf das Erstlingswerk steht, wird hier seine helle Freude haben. Wer die Band bis dato noch nicht kennen sollte, aber auf Entombed, Grave, Dismember und Co steht, muss hier mal schleunigst was für seine Bildung tun.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen