BAXAXAXA, HALPHAS, ZWIELICHT, WARLUST
Kassel, Goldgrube, 21.12.2024
Zur coolen Kasseler Goldgrube geht es nach dem Eingang eine Treppe runter, und vom Tresen zur Bühne noch ein paar Stufen. Damit, dass sich die Location gut füllt und man eng steht, haben wir gerechnet. Zwar versperren ein paar Säulen die Sicht nach vorn, kann uns aber den Auftritt von Warlust nicht madig machen. Die legen um Punkt 20:00 Uhr mit einem Intro los, nachdem wir bereits seit Eintreffen von einen laaaangen Grollintro beschallt wurden. Die Facepaintings haben ein neues Logo, sind heute eingesprungen für Dikasterion und wir sind sehr froh, dass genau diese Band der Ersatz ist. Denn wir haben sie bereits einige Male live gesehen und sie waren jedes Mal sehr gut. Außerdem darf man mit Recht behaupten, dass ihre neue Scheibe hammergeil geworden ist, auch wenn sie bei unserem Matze aus technischen Gründen leider nicht in seinen Jahres Top-Ten auftaucht. Die eng geschnittene Grube füllt sich weiter und wir treffen viele bekannte Gesichter, während on Stage die tiefe Urgewalt voll rüberkommt. Die Vocals von Gitarrist Necromancer stehen nicht zu weit vorn im Mix. Am Schlagzeug gibt es schon wegen tighter Dauerfeuersnare wenig Action, während sich die Gitarren die Riffs zuspielen, Flying-V gegen Paula. Es betritt Nik von Horn zum neuen Song „Legio! Aeterna! Victrix!“ für ein paar Gastvocals die Bühne. Er positioniert sich links und sofort alle Fotografinnen auch. Und davon sind heute Abend einige da. Unsere Favoriten „Of Gallows & Absurdity“ und „Witchcult“ folgen noch gegen Ende, bis „Black Souls“ als letzten Song die Dreiviertelstunde beschließt. Sehr gute Sache, die Hessen mal wieder live gesehen zu haben. (Joxe Schaefer)
Als zweites spielen heute Abend Zwielicht. Der Fünfer aus dem Ruhrpott ist in letzter Zeit live sehr aktiv und dementsprechend gut aufeinander eingespielt. Geboten wird moderner Black Metal, der aber seine traditionellen Wurzeln nicht verleugnet. Die Goldgrube ist gut gefüllt und Zwielicht zieht das Publikum in einen düsteren Abgrund. N. und M. an den Gitarren ergänzen sich gut zwischen repetetiven Parts, gepaart mit wilder Raserei. Mit Ceallach an den Drums macht eine Band eh nichts verkehrt. LCF’s Saw brüllt seinen Hass raus. Zwielicht sind für mich das Highlight des Abends. (Matze Fittkau).
Der als neue Konzertreihe angekündigte Abend nennt sich ‚Hole In The Sun‘, nicht ‚…Sky‘ wie das alte Festival in Norwegen und wird, wie schon vor dem Konzert zu hören, immer durch die selbe Hintergrundmusik untermalt, die uns zwischen den Gigs in die Ohren brummt. Den Fünfer von Halphas haben wir zur Zeit des Debütalbums „Dawn Of A Crimson Empire“ abgefeiert, haben die Mainzer aber dann irgendwie aus den Augen und Ohren verloren. Schön sie heute mal live zu sehen. Die nächsten 45 Minuten werden bestimmt von viel Frontgebange vor der Bühne. Vokalist Legatus glänzt mit einer intensiven Performance inklusive großen Gesten. Damit bekommt er ganz offensichtlich die ersten Reihen. Und tatsächlich treffen wir dort vor der Bühne einen Gast in einem Shirt von Pretty Maids. Sehr cool, da musikalisch ziemlich anders als das, was wir hier auf die Zwölf bekommen. Drummer Tempestas spielt mit Nik von Horn noch bei Spere und Cross Vault zusammen, die Meldewege in der Szene sind kurz. Der Fünfer packt dich weiter unten und es mischt sich neues und altes Material, wo für jeden etwas dabei sein sollte. Keine Ahnung, warum sich die Reihen etwas lichten und bis zum akustischen Outro etwas mehr Platz im Raum zu bemerken ist. (Joxe Schaefer)
Headliner heute Abend sind Baxaxaxa, die die Goldgrube in eine finstere Katakombe verwandeln. Traumatic beschwört das alte Böse, während Condemptor, Sulphur Irae, Cryptic Tormentor und Irrwycht urtümlich düsteren Black Metal zelebrieren. Das Ganze bewegt sich zwischen doomig schleppend und rasend. Das Keyboard macht das Ganze durch Orgel und Dungeon Synth Anteile nochmal deutlich bedrohlicher ohne Kitschanteil. Auf lange Sicht sind Baxaxaxa dann aber doch ein wenig zu gleichförmig und monoton, sodass sich die Goldgrube nach und nach leert. Dennoch bleibt zu sagen: „Iä Iä Baxaxaxaxaxaxa!“ (Matze Fittkau)
Autor & Pics: Joxe Schaefer