BEGRIME EXEMIOUS – rotting in the aftermath

Wie fängt man eigentlich ein Review sachlich an, wenn dich alles von Anfang an gleich aus den Socken hauen will? Auf jeden Fall brutzelt ein dunkel erdiger Riffsound, nur, um das Wörtchen ‚Groove‘ nicht zu verwenden, weil man damit die neuere Schule auf den Plan rufen könnte. Allen Missverständnissen vorgebeugt sei gleich zu Anfang erklärt, diese neun Tracks hier sind schon oldschool, eher bringen die Death Metaller aus Edmonton blackmetallische Schwärze ein. Und es wird ein höheres Maß an Tempo gefahren. Das gefällt, soviel wird schnell klar. Ja gut, jetzt schaltet „Infected Mind“ mal runter bis auf Midtempo, fällt aber bei dem munter und flexibel gezockten Zeug kaum ins Gewicht. Zwar sind irgendwelche Progressivitäten weit entfernt, aber geradeaus oder Straightness gehen auch anders. Auf keinen Fall nebelt die Growlwäsche des kanadischen Vierers zu weit im Vordergrund, denn Derek kümmert sich ja schließlich noch um eine der beiden Gitarren. Aber was ist denn da in „Planetary Crypt“ los? Das wirbelt zwar nicht schlecht, kommt auch auf den Punkt, aber dieser Track an vorletzter Position ist irgendwie nicht richtig greifbar. Aber es bleibt bis zum Schluss interessant, denn „Diseased Mankind“ greift den Willen beim Schopfe, dieses vierte Begrime Exemious Album noch einmal abspielen zu wollen. Denn das ist alles mitreißend und launemachend. Der Knackpunkt liegt aber im Willen des Wiederauflegens, um alles erneut zu erleben und Wiedererkennbares abzufeiern. Licht aus, Bier auf!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer