BENEDICTION – scriptures

Schon vor einigen Monaten wurde die Reunion einer alten Death Metal Legende aus dem für dieses Genre goldenen Zeitalter um 1990 herum angekündigt. Benediction sind zurück, und am Mikro ist nach 22 Jahren wieder Dave Ingram am Start, den man ruhig als den Original-Sänger bezeichnen kann, auch wenn das Debüt noch von Barney Greenway eingebrüllt wurde. Und was soll man sagen – das vorliegende aktuelle Album ist tatsächlich so, als hätten die letzten (mindestens) 25 Jahre nicht stattgefunden. Vom Cover-Artwork, über die trockene, aber druckvolle Produktion, bis hin zu den Songs ist hier alles Old School as fuck! Der Opener beginnt mit einer kurzen, introartigen Passage und bricht dann mit einem herrlichen Guttural-Shout in angezogenem Tempo über den Hörer herein. Geile Nummer! Es ist müßig, jeden einzelnen Song zu analysieren, denn hier halten sich Bass-Snare-Gehacke, fette Nackenbrecher-Grooves und gelegentliche majestätische Melodie-Einsprengsel die Waage. Das Ganze wird sehr tight dargeboten, und Dave Ingram ist ebenfalls bestens bei Stimme. Innovationen oder Überraschungen sind bei diesem absoluten Old School Trip natürlich nicht zu erwarten, und das Referenzwerk „Transcend The Rubicon“ bleibt erwartungsgemäß unerreicht. Allerdings sind die Parallelen zum 1993er-Abum unüberhörbar, und so weit weg ist „Scriptures“ qualitativ auch nicht. Die Zielgruppe ist hier völlig klar und kann bedenkenlos zugreifen. Das ist der perfekte Soundtrack, um nostalgisch zu werden und ordentlich abzuschädeln, und auch ich muss sagen, dass mir lediglich eine weitere britische Death Metal Legende einfällt, deren Rückkehr ich noch schöner gefunden hätte.

Wertung: 8/10
Autor: Felix Schallenkamp