BEWITCHER – cursed be thy kingdom

Bewitcher aus Portland liefern mit „Cursed Be Thy Kingdom“ ihren mittlerweile dritten Longplayer ab, und zum Glück hat sich im Hause Bewitcher wenig bis gar nichts geändert. Das Trio liefert auch auf den neuesten Output qualitativ hochstehenden (Satanic) Speed Metal ab und knüpft nahtlos an die Granate „Under The Witching Cross“ aus dem Jahre 2019 an. Zwar fehlt „Cursed Be Thy Kingdom“ der Ohrwurm à la „Too Fast For The Flames“, dafür wurde das Songwriting deutlich verfeinert und es fließen vermehrt erfrischende bzw. ergänzende Elemente ein, welche den Sound weiter aufwerten. So eröffnet ein leicht country/bluesmäßiges Instrumental („Ashe“) das Album oder bluesmäßige Gitarrenelemente werden elegant in die durchwegs tollen Songs eingebaut („Valley Of The Ravens“). Diese Elemente stören den räudigen, dreckigen Speed Metal mit viel Motörhead, etwas Venom und Hellhammer und einer kräftigen Prise Punk keineswegs, sondern wirken bereichernd und zeigen die musikalische Tiefe und Reife, welche das Trio mittlerweile erreicht hat. Was auffällt, ist die erneut verbesserte Leadgitarrenarbeit, welche den Songs mehr Professionalität verleiht. Ein gutes Beispiel hierfür stellt „The Widow‘s Blade“ dar, einer meiner Lieblingssongs auf diesem Album. Ein weiterer Knaller ist das düstere „Mystifier (White Night City)“, welches mit seinen Dissonanzen im Riffing das Böse richtig gehend beschwört. Hell yeah! Generell sind alle zehn Songs klasse und die schnellen und die im Midtempo angesiedelten Songs sind sehr gut ausbalanciert, so dass das Anhören dieses Albums ein wahrer Genuss ist. Armand John Anthony (Night Demon) hat dem Trio wiederum den entsprechend transparenten, aber druckvollen Sound verpasst, den ich bei Armand’s Produktion so bewundere und liebe. Das Album kommt zwar nicht ganz an den brillanten Vorgänger ran, stellt aber klar eines der bisherigen Highlights des Metaljahres 2021 dar. Ich hoffe dass wir die Band bald wieder auf europäischen Bühnen bewundern dürfen, sind qualitativ hochstehende, energiegeladene Gigs doch ein Markenzeichen der Band!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann