BLACK DEATH – same (Re-Release)

Irgendwie muss ich sofort an “Cleveland Rocks” denken. Das war mal gar kein so unbekannter Song, wenn auch vom Softrocker Ian Hunter (Mott The Hoople) geschrieben, dafür aber aus Ende der Siebziger. Genau in dieser Zeit haben sich diese Haudegen nämlich gegründet. Was die damit zu tun haben? Die Stadt, denn von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Black Death gaben, sind dies hier die Cleveländer Urgesteine. So sieht das wohl aus. Der Brüllgesang mit plötzlichen Schreien ist schon recht individuell, stellt zusammen mit ihrem völlig ungezwungenen und fast schon improvisierten Spiel eine eigene Identität dar. Und es rockt urtümlich und unheimlich, ihr erdiger Beat geht sofort ins Gehirn. Außerdem bekommen sie es dazu noch hin, etwas an der Grenze zu kratzen, von wo heute die Extreme losgeht. “Scream Of The Iron Messiah” trümmert nicht schlecht, das würden auch Venom zugeben müssen. Darüber hinaus klingen die langsameren Songs nicht viel zahmer. Das mag etwas am Halloween-Touch liegen (den Amis mit ‘a’ natürlich, auf der anderen Seite des Eriesees beheimatet), oder vielleicht sogar auch an einem Horror-Anmut vom frühen Alice Cooper. Solch antiker Sound bleibt natürlich im Underground und strotzt vor analoger Wärme. Und wem der Schauer im bluesigen und knöchrigen “When Tears Run Red” nicht den Rücken herunter läuft, ist wahrscheinlich schon tot. Und das Album klingt ganz sicher so wie damals, und nicht so wie auf damals getrimmt. Woran das liegt, ist auch schnell begründet. Es handelt sich hierbei um ihr 1984er Debütalbum, das gerade wiederveröffentlicht wird. Ihr einziger Longplayer übrigens. Hier geben uns Hells Headbangers etwas Geschichtsunterricht, den man gar nicht schwänzen will, wenn man sich nicht vom Cover (uff!) ablenken lässt.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer