BLACK MASS – feast at the forbidden tree

Unter den vielen Bands mit dem Namen Black Mass sind dieses hier die Thrasher aus Boston, glücklicherweise auch die einzigen mit diesem Namen, die ich kenne. Seit neun Jahren ist dieses Trio am Thrashen, hat sich nach seinen bisher zwei Full-Length Alben im Underground einen Namen gemacht und gilt als Geheimtipp. Selber bin ich auch mehr durch Zufall auf ihr letztes Album „Warlust“ aufmerksam geworden, was über das Berliner Kultlabel Iron Shield Records erschien. Des Weiteren können die Jungs auch auf einige kleinere Veröffentlichungen in ihrer Discographie blicken. Zwei Jahre nach ihrem letzten Output ist es nun also an der Zeit nachzulegen, was sie jetzt mit dem vorliegenden Album „Feast At The Forbidden Tree“ tun. Neun Songs haben die Amis hier zusammen getragen und der Rundling bringt es auf einundvierzigeinhalb Minuten. Soweit die nüchternen Fakten, jetzt lassen wir mal die Katze aus dem Sack.

Ein düsteres Intro mit dem gleichnamigen Titel versprüht gleich mal eine gespenstische Atmosphäre, bevor es mit ordentlich Tempo als Instrumental über die knapp dreiminütige Ziellinie rauscht. Warum das folgende „Unholy Libations“ danach auch noch ein Intro braucht, erschließt sich mir nicht so ganz. Auch egal, denn der rotzige Riffmaster geht straight nach vorne und lässt keine Zeit zum Nachdenken. Hier werden die Felle ordentlich verdroschen und Fronter Brendan O’hare keift sich durch die Attacken. „A.S.H.E.S.“ ist ein geil, schleppender Banger, der mich sofort in seinen Bann zieht. Geiler Stampfer, der zusätzlich noch mit einigen Tempowechseln punkten kann. „A Path Beyond“ überrascht im Mittelteil mit cleanen Gitarren, ein weiterer Pluspunkt in Sachen Abwechslung. „They Speak In Tongues“ kann wohl am ehesten als aus dem Rahmen fallend betrachtet werden. Eine eher ruhige Nummer, sogar teils mit cleanen Vocals versehen, der aber trotzdem Druck auf dem Kessel hat. Das finale „Blood Ritual“ ist wieder eine anständig zügige Nummer, die zur Mitte hin noch einen fetten Dampfwalzenpart bereithält. Sehr geile, über sechs Minuten lange Abschlussnummer, die mit einem coolen Fade Out sein Ende findet.

Black Mass haben mit ihrem dritten Longplayer ein sehr cooles und authentisches Album auf den Markt gebracht. Hier ist nix glattpoliert und das macht „Feast At The Forbidden Tree“ noch einen Zacken lebendiger. Dieser Rundling wird sicher noch die eine oder andere Runde bei mir drehen und dafür zücke ich mal ehrliche neun Punkte.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen