BLACKDEATH – also sprach das chaos

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Blackdeath gegeben haben, ist dies hier das gemischte Trio aus St. Petersburg. Der Sound bricht mit der Doublebass herein und uncleane Shouts scheinen eine Geschichte zu erzählen. Dabei tritt das Drumwerk seinen Uptempobeat kontinuierlich weiter voran. Blackdeath sind zwar russischer Herkunft, befleißigen sich aber des deutschsprachigen Wortschatzes. Um einiges verwirrender wirken die Disharmonien und schrägen Leads im bunten Ideenpatchwork, das sich auf zwei Tracks von epischen vierzehn und neunzehn Minuten aufteilt und zur kompletten Konfusion entgegen der gefühlten Chronologie noch mit dem eigentlichen zweiten Track beginnt. Ganz offensichtlich hat hier keiner Bock auf irgendwas steril Angepasstes, aber diese halligen Kanonchorgesänge im Schluss von „Paralysiertes Äquinoktium“ dauern über drei Minuten an und beanspruchen den Nerv doch ganz schön. Selbstredend geht es in „Im Labyrinth“ disharmonisch weiter. Weniger überraschend kommen einige Computergeräusche dazu, auch wenn sie nur punktuiert zu einigen Punches knallen. Ein chaotisches und stellenweise auch gewollt unangenehmes Gesamtwerk. Echt mal etwas anderes, diese Scheibe, aber etwas Durchhaltevermögen muss man für einen kompletten Durchlauf schon aufbringen. Kann sich lohnen, denn möglicherweise wird der ein oder andere an der bereits zehnten Scheibe der seit den Neunzigern aktiven Band etwas abgewinnen.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer