BLACKSWORD – alive again

Aus den tiefsten Tiefen von Russland kommen Blacksword. Nowokusnezk, ihre Heimatstadt im Südwesten Sibiriens, ist bekannt für ihren Steinkohleabbau. Klingt nicht unbedingt nach einem Urlaubsziel. Dennoch haben sich hier fünf Musikliebhaber zusammengefunden, um Power Metal zu machen. Blacksword, die vorher unter dem Namen Stormbringer von 2005 bis 2009 aktiv waren und mit Death / Thrash Metal begannen, sind nun also seit zwölf Jahren am Start und haben wohl mit Power Metal ihre Bestimmung gefunden. Ihr Debüt und Vorgängeralbum hat bereits elf Jahre auf dem Buckel, höchste Zeit also für ein Nachfolgealbum. Das bringt auch der Titel “Alive Again” genau auf den Punkt.

Als Opener fungiert der bereits 2018 als Single veröffentlichte Track “Iron Will”. Verspielter und emotionsgeladener Power Metal mit einer mächtig druckvollen Produktion und einem glasklaren Sound. Wow, echt stark und ich gebe zu, das hätte ich von den Russen nicht erwartet. “Immortal Hero” ist meine erste Songempfehlung. Langsam und schleppend mit einer Wahnsinnspower kann der Track, zumal das Tempo zur Mitte nochmal kurz etwas angezogen wird, wirklich überzeugen. Fronter Vadim Kudryashov ist ein Stimmwunder und verleiht jedem Song viel Glanz. Unglaublich, in was für Höhen der Junge kommt. “Long Lost Days” ist eine knapp sechsminütige Halbballade. Nicht wirklich mein Ding, aber stark gemacht von Blacksword und ein toller Stimmungsbogen. Die Jungs haben das Prinzip Power Metal wirklich verstanden. Der achtminütige Titeltrack hat es echt in sich und sprüht nur so vor Ideen. Hier zeigt Sirene Vadim mal, was alles in ihm steckt und glaubt mir: Das ist ne Menge. Coole und sehr vielschichtige Nummer, die streckenweise fast schon episch ist. Mit einem Gewitterintro wird schlussendlich das finale Instrumental “The Crown Of All” eingeleitet. Ziemlich melancholische Nummer, die ihre Schwere noch durch den Einsatz von Geigen unterstrichen bekommt.

Auch wenn ich kein großer Power Metaller bin, kann ich den Jungs von Blacksword wirklich eine Menge an Talent attestieren. Ihr Zweitwerk “Alive Again” ist eine echt tolle Scheibe, die im Mittelteil etwas an Druck einbüßt, aber das tut dem Werk in der Gesamtheit keinen Abbruch.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen