BLASPHEMATORY – the lower catacombs

Bevor diese sieben Tracks ihre Fahrt aufnehmen, wird erstmal eine verschrobene Orgel abgewürgt, sehr zu Gunsten des urigen und klar breitbrummigen Sounds. Das Ganze wirkt noch interessanter, wenn sich plötzlich das Tempo verdoppelt. Irgendwo weit unter der Oberfläche scheint wer in tiefsten Katakomben eingesperrt zu sein und kloppt gegen Lüftungsrohre, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch die vernichtende Macht des so eingeleiteten „Key To The Furnace“ gibt der verlorenen Seele keine Chance. Es wird auf eine tiefe Leadgitarre gesetzt, in „Perpetual Dispair“ ist es mal ein viel helleres, wirres Solo. Sonst metzeln Grollriffs und Knarzbass alles an Nackenwirbeln platt. Allerdings kann man Blasphematory auch vom Sessel aus genießen, denn der Stoff taugt zum aufmerksamen Zuhören. Richtig cool auch der Speedanfall in „Floodes Graves“ und natürlich die unheilbringende Glocke in „The Corruption Of Saints“, für die bei dem Songtitel ein Extralob fällig ist. Offensichtlich gibt hier jeder alles, was er zur extremen Subkultur beitragen kann. Einzig die klöckende Snare fällt da etwas aus dem Rahmen, aber irgendetwas ist ja immer. Ein interessantes zweites Album des Trios aus New Jersey, auf dem der Undergrounder viel Gutes entdecken kann. Und wer auf dem Suchbild von Coverartwork keinen Flaschenöffner findet, kann Erkenntnisse über Dosenbierverschlüsse gewinnen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer