BLIND SAVIOUR – the master plan

In dem Bandnamen stecken schon mal zwei Bekannte. Doch die sollen verwechslungsvermeidend unausgeschrieben bleiben, denn weder die Krefelder, noch die Hamburger findet man in Blind Saviour wieder. Dieses Quartett ist auf Malta beheimatet, wo viel anspruchsvolle Musik seine Wiege hat. Das kann man bedenkenlos auch auf diesen Fünfer übertragen, der nicht einfach bloß Powermetal spielt, sondern den Wert dieser Stilrichtung aufgreift. Wirkt das Intro “Beyond The Portals Of The Four Winds” mit seinen Synthies noch etwas pompös, wird das jedoch nicht der Leitfaden der zehn folgenden Tracks bleiben. Denn man besitzt einen erdigen Groove, der den Sound niemals in Richtung sterilen Plastiks kippen lässt. Eine bodenständige Undergroundproduktion untermauert das. Tauchen mal Keyboards auf, beanspruchen sie nicht die Weltherrschaft für sich, sondern fügen sich songdienlich ein. Das gilt auch für die Doublebass. Viel wichtiger sind die female Vocals durch eine nicht zu hohe, aber markante Stimme mit sehr eigener Färbung. Sie gehört Rachel Grech, die man sich mit ihrem Stil auch in den Malta Dio Disciples vorstellen könnte. Langsamer und akustisch beginnt “The Day After”, das aber schnell eskaliert und vorführt, was Rachel mit ihrer sehr hohen Stimme zu leisten imstande ist. So ein tiefes Riff wie in “Quest For Blue Light” lässt aufhorchen und es ist einfach genial wie das treibende “Brink Of Destruction” durchs Uptempo jagt. So macht Powermetal Laune, der nach deutlich über einer Stunde Spielzeit von den zwölfminütigen “Revolution” hymnisch endend ins Ziel getragen wird. Mehr davon bitte!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer