BLOOD TORRENT – void universe

Zwar tauchen diese Black Metaller aus Schwäbisch Gmünd in den Geschichtsbüchern des Heavy Metal erstmalig schon im Jahre 2005 auf, doch erst jetzt bringen sie es auf Album Nummer zwei. Ein lärmendes Intro aus Krach und einem Computerschlagzeug vorweg, danach macht der Neunminüter „A Knowledge Of Light“ an der Stelle mit Sirenen weiter. Die kratzige Gitarre bringt sich ein und eine ärgerliche Roughstimme flucht auf einer Tonlage, schwenkt auch mal rüber zur Sprechstimme. Das klingt alles wie eine lange Einführung und man wartet darauf, dass es endlich losgeht. Doch Fehlanzeige, das soll alles genau so sein und der in der beiliegenden Produktbeschreibung angeführte Punkeinfluss findet schon hier seine Anwendung. Ein rasendes Riff stimmt auf den kompakteren Drescher „Deacy And Transformation“ ein, der gleich ein straighteres Bild abgibt. Bei Midtempophasen bleibt es nie lange, denn der Vierer mit zwei Gitarren baut immer wieder Speedparts ein. So wirklich finster wird es nicht, auch eine gewisse Soundfülle muss nicht erwartet werden. Dafür gehören hier Disharmonien zum guten Ton, ebenso wie absolute Tightness bis in undurchschaubare Übergänge. Nicht nur wegen seinen elf Minuten Länge bricht der Finaltrack „The Strive“ aus dem Kontext aus, sondern auch, weil es das metallischste Stück der Platte ist und Basser und Vocalist H.A.V.O.C. tatsächlich singt. Die neun Tracks davor können nebst dem Intro und dem computerangetriebenen und pompös aufgepusteten Zwischenspiel „Raised Knives“ nirgends eine Punkschlagseite verleugnen. Eher hat man Mühen, noch den Schwarzmetall zu erkennen. Interessantes Zeug, Versuch macht kluch!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer