BLOODLUST – black mass

Als der Allmächtige mit seiner Ansprache endlich durch ist, zeigt der Opener “Black Mass (Witches Night)” unmissverständlich auf, womit die nächsten vierzig Minuten zu rechnen ist. Denn von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den beliebten Namen Bloodlust gegeben haben, sind dies hier die Speed Metaller aus Medellin. Das Trio meint das absolut ernst, liefert anrüchig exzellenten Speed Metal der frühthrashigen Art und weicht von diesem Weg nicht ein Bierdöschen ab. Breaks und Tempowechsel werden ignoriert und so schallen kurze Riffs in Strecken, ausgiebige Soli und viel Geradeausgedresche für intensive Nackenmassagen aus dem Endgerät, wozu Basser Jhon seine Vocals dazukeift, kauzt und faucht. Nach dem Fadeout von “Black Souls” fühlt sich die Platte schon rund abgeschlossen an, doch mit “The Grave Digger – Animero” wird noch ein Nachschlag gegeben. Trotz einer recht einfachen Produktion trumpft ihr Sound mit unheimlich viel Transparenz auf. Es wird punktgenau gespielt und dennoch stinkt es nach Proberaum. Die Zielgruppe wird das Debütalbum der Kolumbianer abfeiern. Es gibt keinen Anlass, das nicht zu tun. Acht Raketenstarts für die unsanfte Beschleunigung zwischendurch!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer