BLUE HUMMINGBIRD ON THE LEFT – atl tlachinolli

Was darf man von einer Band erwarten, die sich Blue Hummingbird On The Left nennt? Etwa die nächste Retrocombo mit Funfaktor? Oder irgendwas Getunetes auf der Überholspur? Eigentlich nichts dergleichen, obwohl mächtig mit den Flügeln geflattert wird. Jedenfalls sind schon die ersten Klänge mit komischen Trommeln weniger greifbar. Auch die uncleanen Vocals fordern den Hörer wie sie sich hallig überschneiden und sich bis Hundegebell transformieren können. Egal wie hoch das Tempo grad ist, bringen die von den Drums geschlagenen Rhythmen progressivere Einschübe. Noch einmal tauchen befremdliche Percussions zu “Rain Campaign” auf, verwundern aber nicht mehr. Was in der sonst klaren Produktion richtig Freude macht, ist die Fülle der Riffgitarre. Die gewinnt zwar keinen Pokal für extremere Härtegrade, geht aber schön in die Breite. Und welche Stilistik ist das jetzt? Sicher befinden wir uns irgendwo in blackmetallischer Extreme, in verwaschener Neuzeit allerdings auch. Wenn wir jetzt wissen, dass der Bandname aus einer wörtlichen Übersetzung des Namens eines Aztekengottes rührt, ist das keine umfassende Lösung des Gesamträtsels. Wer sich interessiert, darf bei dem Kaliforniern gern mal auf die Suche gehen.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer