BOARHAMMER-II chemognosis – a shortcut to mushrooms

Wenn du im Baumarkt deiner Wahl nach Boarhammer fragst, wird man dich wahrscheinlich mit den Geräten von Bosch bekannt machen. Fragst du aber den Plattendealer deines Vertrauens, sollte er dir ein Tape dieser Einheit vorstellen. Die anfänglichen Waldgeräusche trügen, denn es wird allmählich lauter und dann geht der Black Metal der beiden Protagonisten durch warme Urtümlichkeit und mit viel Wucht los. Uncleanes Gebrüll sind die Vocals und klare Stimmen, wie bestimmendes Bescheidsagen bis zu Zwischenrufen, füllen das Spektrum nicht uninteressant an. Melodien kommen vor, die ihr Maximum plus Leads in „Erdkaul“ erleben. Wenn man genau hinhört, bemerkt man Atemzüge zu „Behold Those Fell Candles“, zu den kleinen Finessen gehören auch leisere Phasen mit Erzählparts oder ein paar abgedrehte Synthieklänge in den letzten Sekunden von „Extreme Unction“. Letztere hätten nicht zwingend gemusst, machen aber auch nix kaputt. Zwar hat die staubtrockene Produktion etwas Hall abbekommen, bleibt aber sonst doch irgendwie warm und knochig. Aber wirklich sehr überraschend weil ungewöhnlich wirkt der Mitsingpart (!) im Rauswerfer „The Witch“, mit so etwas haben wir nun wirklich nicht gerechnet. Für das erste Album von Boarhammer, „I: Cutting Wood For Magickal Purposes“ war ein halbstündiges sieben-Track-Demo aus dem Jahr 2021, wird cooles Material aufgefahren. Ein sehr interessantes Unterfangen, hoffentlich wirbeln die Jungs im Underground damit etwas Staub auf …!

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer