BÖLLVERK – heading for the crown

Beim ersten Lesen des Bandnamens wäre ich nicht auf eine deutsche Band gekommen, aber so ist es. Böllverk aus Aschaffenburg gründeten sich 2018 und haben mit der EP „Let’s Ride Till Dawn“ ihr erstes Lebenszeichen gesetzt. Zwei dieser vier Tracks finden sich auf dem Debüt der Süddeutschen Heavy Metaller wieder. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied. Die EP wurde noch von Gitarrist Zahn eingesungen, inzwischen hat sich die Band vergrößert und ist zu einem Quintett geworden, denn man hat sich für die Position am Mikro eine Dame in die Reihen geholt.

„Ask The Angel, Listen To The Devil“ heißt der Opener des rund vierundvierzig minütigen Debüts, das mit ziemlich fett sägenden Gitarren aufwartet und die Lauscher auf Empfang regeln lässt. Der Fünfer kann mit einer ordentlich druckvollen Produktion überzeugen. Coole Nummer und der meist cleane Gesang von Fronterin Svenja wird immer wieder verstärkt von Gitarrist Zahn, was der Song eigentlich gar nicht nötig hätte. Passt zwar zum Titel, aber Svenja hat eine mächtig kraftvolle Stimme. Als nächstes steht besagter Titel „Let’s Ride Till Dawn“ auf der Playlist, der mit Wucht aus den Boxen bläst. Geile rockige Nummer, die teils mit passenden Chorus Gesängen zu einem echten Hit avanciert. Rockig geht es auch mit „Good Morning Rock ‘n’ Roll weiter. Hier darf Zahn wieder aktiv mitsingen mit seinem kratzigen Organ. Was für ein geil schleppendes Stück. Spätestens jetzt haben mich Böllverk in ihren Fängen. Der Titeltrack nimmt wieder mehr Fahrt auf und auch der Folgesong „The 7th No“ geht gut voran. Auf gleichem Level geht es weiter im Text. Musikalisch und produktionstechnisch gibt es hier wirklich keine Ausfälle.

Mal dynamisch, mal treibend, mal doomig haben mich Böllverk mit ihrem rockigen Heavy Metal Debüt „Heading For The Crown“ echt gefesselt und begeistert. Besonders Fronterin Svenja muss an dieser Stelle nochmals hervorgehoben werden. Die Frau ist eine echte Bereicherung für die Band und ich denke fast, ohne sie wäre mein Fazit nicht ganz so euphorisch ausgefallen. Daumen hoch für die Bayern.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen