BOOZE CONTROL – forgotten lands

Nun ist es also soweit! Booze Control aus Braunschweig bringen endlich ihr lang erwartetes, viertes Album auf den Markt. Nach einigen Unwegsamkeiten kommt “Forgotten Lands”, um uns wieder in Heavy Metal Gefilde der Extraklasse zu entführen. Der Vorgänger “The Lizard Rider” hat ja schon ordentlich Lob eingefahren – zu Recht wie ich finde. Nun ist es also an der Zeit das Erbe fortzuführen. Zehn Songs, die es auf eine Spielzeit von fast siebenundvierzig Minuten bringen, haben die vier Niedersachsen hier auf Scheibe gebannt. Das Cover ist wie gewohnt im Fantasy Bereich angesiedelt und erinnert etwas an Lara Croft im Jurassic Park oder so.

Der Titeltrack eröffnet den Reigen und bringt schon einmal ordentlich die Ohren in Ekstase. Sägende Gitarren und ein druckvoller Chorus Refrain machen was her und zeigen deutlich, dass Booze Control sich im Vergleich zum Vorgänger noch gesteigert haben. Toller Einstieg, der auch in den Hirnlappen hängen bleibt. In einer ähnlichen Weise, aber noch etwas kraftvoller, gräbt sich der Folgetrack “Attack Of The Axemen” ins Gehirn. Zügiges Tempo, ebenfalls mit schönen Mitsingstrophen. Sehr schön abwechslungsreich auch vom Songwriting. In “Slaying Mantis” beispielsweise zeigt Shouter David , dass er stimmlich auch in höhere Gefilde vorstoßen kann. “Playing With Fire” hat irgendwie eine ganz leichte, heroische Manowar Attitüde, nicht nur wegen des Namens. Schön rollend präsentiert sich “Doom Of Sagoth”, untermalt mit einprägsamen Gitarrenriffs – starke Nummer, die sich bei mir erst beim zweiten Durchlauf wirklich entfaltet.

Als krönenden Abschluss von “Forgotten Lands” haben sich Booze Control mit dem achtminütigem “Cydonian Sands” selber ein fettes Ausrufezeichen gesetzt. Der Song hätte auch aus der Feder von Iron Maiden stammen können, dabei aber an Bruce’ Gesangsleistungen ranzukommen, wäre schon etwas viel erwartet. Coole Mid-Tempo Nummer, der auch ihre ruhigen Momente gut zu Gesicht stehen und mit stimmungsvollen Parts voll punkten kann.

Unter dem Strich bleibt eigentlich nur positives übrig. Nein, nicht nur eigentlich – es bleibt nur positives. “Forgotten Lands” ist eine mitreißende Scheibe geworden und für mich die beste, die Booze Control bis dato veröffentlicht haben. Viel Abwechslung und viel Herzblut stecken in diesem Teil – beides hört man deutlich raus. Dafür hat sich lange Warten doch gelohnt. Top Scheibe Jungs – Daumen hoch!

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen