BREED OF AGGRESSION – this is my war

Vorab kurz reingehört und erstmal gar nicht für so prickelnd befunden, aber immerhin vom Arschtritt her so interessant, sich mit dem Album mal beschäftigen zu wollen. Und das kann man auch gleich in Form eines Reviews tun, also ran an die Klamotte. Acht Tracks stehen an und für Schubladenfreaks, die gerne alles mit weiblichem Gesang im „female-fronted“ Ordner abheften, sei schon mal ein genauer Treffer bescheinigt. Auf jeden Fall haben Breed Of Aggression am Mikro eine Dame mit dem Namen Susie Hoffmann Beahm. Und die kann sich vielseitig verkaufen, von gefühlvoll seicht über rough-derbe bis unclean keifig, von leise bis laut und das oft gleich in einem Atemzug hintereinander weg. Gar nicht so gerne möchte sie sich dabei an vielleicht erwartete Gepflogenheiten halten, oder gar mit irgendwas zwanghaft harmonieren. Stattdessen singt und kreischt sie nach Herzenslust, wie es ihr gerade gefällt. Das gibt höchste Ausschläge auf der Skala für Eigenständigkeit. Da überrascht das Geknurre im erdigen „Cicada“ schon nicht mehr. Musikalisch haben wir es mit klassischerem bis extremeren Metal zu tun. Roh und bombastisch im Sound und auch im Songwriting moderner gedacht. Die sägenden Riffs werden vom zweiten Kopf des Projektes Scott McClellan in die Mitte geworfen. Daraus entsteht ruppiges, gepatchtes und eher sperriges Liedgut. Was fehlt, sind ein paar zündende Momente oder gleich ganze Songs, die man sofort noch einmal hören will, obwohl manche Kleinigkeiten wie eine Sirene im Titeltrack und natürlich die Akustikgitarre in „We Are The Strong“ sofort auffallen. An sich schon geil die Schärfe in der Produktion mit Kante und Hall, die als Pluspunkt für den Fünfer aus dem mittleren Westen gewertet werden darf. Unterm Strich könnte dieses Album jetzt entweder das nächste Überraschungsding werden, oder ein Reinfall. Hoffen wir mal auf ersteres und bewerten das Album neutral gut.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer