CADAVERIC INCUBATOR – nightmare necropolis

Finnland war ja schon immer ein offener Geheimtipp, was Death Metal angeht. Aus dem Land der tausend Seen kommen großartige Bands, die aber in den meisten Fällen bis heute nicht aus dem Underground herausgekommen sind oder sich gar einen Namen in der Szene gemacht haben. So ergeht es auch dem finnischen Trio Cadaveric Incubator aus der Hauptstadt. Bereits seit 2004 ist die Death Metal Maschinerie am Start. Zumindest auf dem Papier, denn offiziell haben die Jungs von 2007 bis 2014 ein kleines Päuschen eingelegt und sind aber seit dem mit neuer Besetzung wieder mächtig aktiv. Gründungsmitglied Necroterror, den ich nach kurzer Überlegung tatsächlich sogar persönlich aus zwei seiner alten Bands, Deepred und Slugathor kenne, ist seit vier Jahren auch wieder mit am Start und so kann der Dreier seit dem Neustart auf diverse kleinere Veröffentlichungen und das Debüt “Sermons Of The Devouring Dead” zurückblicken.

Cadaveric Incubator steht für rohen Old School Death Metal und genau den gibt es direkt nach einem kurzem Intro in “World Necropolis” mit voller Gewalt auf die Lauscher geprügelt. Herrlich sägende Gitarren, einen knöcherig, trockenen Drumsound und dazu tiefste Growls von besagtem Necroterror, der einen super Job macht. Besonders der dreckige Sound und die leichten Grind Einflüsse machen die Songs zu einer coolen Abwechslung zu dem häufigen Death Metal Einheitsbrei. In “Blood Lust” beweisen die drei auch, dass man mit schleppenden Grooveparts mächtig Schwung in die Bude bringen kann. Abwechslung ist dann auch bei “Necropolis” das Stichwort. Hier driftet Necroterror teilweise in ungeahnte gutturale Tiefen vor und der Track überzeugt mit langsamen Strecken, ebenso wie mit Highspeed Attacken. Ähnlich vielschichtig geht das knapp dreißigminütige Schlachtfest weiter und wirklich jeder Song hat dem geneigten Death Metal Fan etwas zu bieten. “Through The Flesh” ist dann eine wirkliche Dampfwalze, die sich in ordentliches Gedresche ausweitet – was für ein Riffmassaker. Einen Song wirklich hervorheben werde ich nicht tun, denn hier gibt es keine Lückenfüller. Cadaveric Incubator haben mit ihrem Zweitwerk ein mächtig blutiges Stück Death Metal von der Leine gelassen. Acht Gänge tischen euch die Finnen auf und ihr braucht nur noch platznehmen und genießen.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen