CALIGULA`S HORSE – in contact

Die Australier Caligula`s Horse haben mit “In Contact” ihr viertes Album veröffentlicht, schon der Vorgänger “Bloom” war ein bockstarkes Statement im modernen Progrock. Auf “In Contact” machen Caligula`s Horse grad nicht mal soviel anders: mal vertrackte Metalgitarren im Stakkato-Stil, mal flirrende, melodische postrockartige Gitarren, epische Keyboards, poppiger Gesang, der eher an Alternative-Bands erinnert und eine dicke Tonne Dynamik. All das wird scheinbar vollkommen leicht und homogen in den Songs untergebracht, ohne dass größere vorkommen. Da gibt es die epischen Longtracks “Dream The Dead” oder das fünfzehnminütige “Graves”, die all diese Trademarks in einem Song unterbringen, oder eher das durch sperriges Riffing verkopft wirkende “Will`s Song”, welches aber gleichzeitig mit mehrstimmigen Gesangsarrangements veredelt wird oder balladeskes wie “Capulet” oder das triphoppige “Love Conquers All”. Die Songs zeichnen sich alle durch ein hohes Maß an Melodie, anspruchsvolle Gesangslinien und ein detailverliebtes Songwriting aus. Starke eigenwillige Platte, die aber erarbeitet werden will. Der Vorgänger gefiel mir einen Hauch besser, vielleicht weil die Produktion und die poppigen Gesänge hier an einigen Stellen arg glatt rüberkommen. Anspieltipp “The Cannon`s Mouth” – schwere vertrackte Heavy-Gitarren, epische Leadgitarren, atmosphärische Ambient-Passagen und ein toller Refrain – alles aus einem Guss. Wer schon an modernem Progrock wie Leprous, Haken oder Dream The Electric Sheep seine Freude hat, sollte den Platten von Caligula`s Horse ein Ohr schenken. Lohnt sich.

Tracklist:
01  Dream The Dead
02  Will’s Song (Let The Colours Run)
03  The Hands Are The Hardest
04  Love Conquers All
05  Songs For No One
06  Capulet
07  Fill My Heart
08  Inertia And The Weapon Of The Wall
09  The Cannon’s Mouth
10  Graves

Wertung: 8/10
Autor: Bert Meierjürgen