CAMELTOE – up your alley

Für Verhältnisse der glorreichen Achtziger wäre man mit diesem Härtepegel klar im Bereich des Metals. Heuer müssen Rock und Hardrock ausreichen, und dennoch werden erdige Gitarren in dieser klaren Produktion bei aufgeräumten Sound die Fans des Riffs ansprechen. Der Fünfer aus Trondheim rockt recht straight und nie zu kompliziert. Das kommt frisch und fließt flockig rein. Was Metaller beeindrucken wird, sind relaxtere und groovigere Tracks wie “Never What It Seems”. Auch hier lassen sich Gesang und Gitarren an vielen Stellen gut mit den Dokken der Achtziger vergleichen, was sicher auch ein erklärtes Ziel der Norweger sein muss. Andererseits wiederum muss auch angeführt werden, dass ein Treiber wie “Coming Home” oberhalb Midtempos schon das höchste Tempo gibt. Zur Hammond greifen sie ebenfalls gerne, übertreiben damit jedoch nicht. Bei Musik dieser Art, so will man glauben, muss man doch mit Balladen rechnen. Nö, nicht bei Cameltoe. Denn auch das akustische “Rocky Road” wird noch riffig rockig. Wer ihre EP “Handle With Care” aus 2017 kennt, der weiß bereits, dass sich die Mucke dieser zehn Tracks so schlüpfrig wie ihr Bandname nicht anhört, was aber keine Enttäuschung für Poser und andere Fähnchenschwenker sein muss.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer