CANDLEMASS – the door to doom

Nachdem Candlemass vor einigen Jahren ihren Studio Rückzug bekannt gaben, steht nun doch die neue Scheibe „The Door To Doom“ in den Läden. Sieben neue Songs sind auf dem Album; „House Of Doom“ ist ja bereits von der gleichnamigen EP bekannt. Meine Erwartungshaltung ging schlagartig in die Höhe, als überraschend die Rückkehr des Ur-Sängers Johan Langquist bekannt gegeben wurde. Vorab auf Facebook veröffentlichte Snippets zeigten, wie gut der Mann immer noch bei Stimme ist. Unter diesen Vorzeichen konnte doch bei den Epic-Doom Urvätern nichts mehr schiefgehen. Doch, kann es.

Angefangen beim Opener „Splendor Demon Majesty“, ein schöner Aufbau mündet in uninspirierten Strophen, die der gute Refrain dann auch nicht mehr retten kann. Durch das ganze Album zieht sich das Gefühl, dass die Schweden zwar wollen, aber irgendwie nicht so richtig können (die üblichen Probleme älterer Männer also). Zu selten kommt wahre Doom-Atmosphäre auf, die ganze Platte lässt einen kalt. Highlights wie das kraftvolle „Death’s Wheel“ findet man selten, was einfach zu wenig ist für die einstigen Doom Götter. Viele Songs verlassen sich auf ihre guten Refrains, die aber häufig nicht Candlemass-typisch sind, sondern sich eher nach Edlings Nebenspielwiese Avatarium klingen. Man bekommt das Gefühl, dass der Mann einfach in zu vielen Bands unterwegs ist und die guten Ideen nicht gebündelt, sondern mit uninspirierten Parts gefüllt werden. Wie schon angedeutet ist die Gesangsleistung stark, für meinen Geschmack wird Johans Stimme durch die Produktion trotzdem zu glatt gebügelt, was nicht unbedingt zu dem ansonsten rauen und allgemein druckvollen Klang passt.

Schade, dass Candlemass hier die Möglichkeit verspielt haben, ein deutliches Ausrufezeichen zu setzen. „The Door To Doom“ packt einen einfach nicht, obwohl handwerklich gut. Die Highlights fehlen einfach, es kommen kaum Emotionen auf, was eigentlich die Stärke dieser Legenden ist. Vielleicht klappt es ja bei einem nächsten Mal.

Wertung: 7/10
Autor: Dominik Herr