CANEDY – warrior

Auch dieser Release der US Truppe um den The Rods Drummer Carl Canedy ist so ein Beweis dafür, wie klein diese Welt ist. Gerade vor einigen Wochen habe ich via Skype über genau diese Scheibe mit einer Freundin gesprochen. Sie hatte diese schon von Carl zum Probehören bekommen und mir begeistert davon erzählt. Dabei stellte ich fest, dass ich schon die erste Canedy Soloscheibe nicht gehört hatte. Nun, einige Zeit später, liegt dieses Stück in meiner Dropbox. Zufälle gibt’s….

Jedenfalls hat Drummer Carl sich mit Sänger Mike Santarsiero, Gitarrist Charlie Russello und Basser, Sänger und Cellist Tony Garuba ein doch recht unbekanntes Line-up zusammen gebastelt, was ja nicht schlecht sein muss. Dass es das auch nicht ist, fällt bereits bei den ersten fetten Heavy Metal Riffs auf. Auch der mächtig ballernde Bass verleiht “Do It Now” einen beeindruckenden Start in die rund fünfundvierzig kommenden Minuten. Klassischer US Metal / Power Metal mit einer recht modernen Note, die aber einen runden Sound ergeben. Besonders Fronter Mike mit seinem Stimmpotential ist wirklich eine angenehme Überraschung und überzeugt mich ziemlich fix. Ebenso überraschend ist auch das Cello-Intro zum Killertrack “Hellride”, den Tony auch gleich selber singen darf.

Zu “Warrior” werde ich nun aber keinen Track weiter besonders hervorheben, denn diese Scheibe ist einfach ein rundes Ding und jeder Song trifft ins Schwarze. Abwechslung wird hier groß geschrieben und dazu trägt Gitarrenflitzefinger Charlie einen beachtlichen Teil bei. Eine druckvolle und fette Produktion, die auch nicht over the top ist, macht Warrior zu einem echten Hörerlebnis, das sehr kurzweilig daher kommt und keine Wünsche offen lässt. Carl, der ebenfalls als Produzent für diverse heutigen Kultscheiben verantwortlich ist, hat mit seinem zweiten Soloalbum einen echten Geniestreich abgeliefert. Von der ersten bis zur letzten Sekunde lohnt sich dieser Rundling. Schade nur, wenn diese Scheibe nicht die Aufmerksamkeit bekommen wird, die sie verdient hätte.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen