CAULDRON – new gods

Warum der Midtempo-Rocker “Prisoner Of The Past” am Anfang der neuen Cauldron-Scheibe steht, macht beim ersten Hören nur wenig Sinn. Später ist klar: Er steht symbolisch für das gesamte Album. Denn auf “New Gods” haben die drei Kanadier zwar erneut ein Oldschool-Heavy-Metal-Süppchen zusammengerührt, doch so richtig aus dem Kreuz kommen sie dabei nicht. Im Vergleich zu den Vorgängeralben sind Cauldron auf Platte Nummer fünf offenbar noch erwachsener geworden. Beim Songwriting haben sie mehr Wert auf eingängige Refrains gelegt, die Themen stammen zumeist aus der Sparte “Liebe und Leben” und sind eher betrübt. Das bedeutet auch: Die Zeiten von Spieltempi wie auf “Burning Fortune” sind vorbei. Eher knüpfen Cauldron an alte Midtempo-Schmonzetten wie “Tears Have Come” oder “Queen Of Fire” an. Diese Entwicklung war mit dem Vorgänger “In Ruin” allerdings abzusehen. Als das nach vier Songs anfängt, eintönig zu werden, folgt nach einem kurzen Noise-Einsprengsel mit “Never Be Found” eine typische NWoBHM-Reminiszenz nach Cauldron-Art. Geht doch. Speed-Freaks finden bis auf “Drown”, den besten Song der Platte, und “Last Request” aber kaum Futter. “Together As One” schafft es dann auf der Schmalzigkeitsskala wirklich nach ganz oben. Klingt eher nach üblem Liebeskummer in der Pubertät, statt Erwachsenenalter. Mir ist das zu viel des Guten. Das Instrumental “Isolation” abgezogen, halten Cauldron damit gerade mal magere 38 Minuten Musik bereit. Die Produktion ist indes gelungen: Die Gitarren klingen druckvoll und schneidend – klasse! Die Drums sind mir hingegen einen ganzen Tacken zu platt geraten. Insgesamt ist das Album damit ordentlich, aber sicher kein Pfichtkauf.

Wertung: 6/10
Autor: Florian Forth