CHALICE – trembling down

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den beliebten Namen Chalice gaben, sind dies hier die melodischen Finnen mit ihrem Debütalbum. Und die finden im Opener “Night’s Hands” den Einstieg mit Druck, können es aber vielerorts auch seichter, aber immer mit Feeling und Pfiff.

Die vier Mucker machen den Eindruck, bestehend aus den beiden ex-Ranger Leuten Gitarrist und Sänger Verneri und Gitarrist Mikael, wie auch Basser Joni von Satan’s Fall und Glücksgriff-Drummer Olli, dass man einige Zeit zusammen im Proberaum verbracht hat, denn in den sieben Tracks passiert richtig was. Das Ohr hört Farbe, ohne süßem Klebstoff oder Siebzigermuff. In diesem Zusammenhang sei gleich einmal die akustische Flamencogitarre im Titeltrack genannt, ein Track mit sich allmählich steigerndem Solo. Ein plötzlicher Tempowechsel und viele dynamische Volumenkurven ergeben einen musikalischen Erzählcharakter. Man achte nur mal auf die Drums. Ideenreichtum und Spielfreude paaren sich sehr zur Freude des Hörers, dass man schon nicht mehr bloß von Fills sprechen kann. Ein sehr gutes Beispiel dazu bekommen wir im aussagestarken “Wings I’ve Known” geliefert. Schade nur, dass gerade diese Offenbarung mit einem Fade-out endet.

Das Quartett hat auch quantitativ eine ganze Menge zu sagen, zumal der kürzeste Song schon fast fünf Minuten läuft. Ganz sicher bewerkstelligt ihre epische Seite beim Hörer gekonnt und ganz locker den Spannungsbogen hoch zu halten. Alle Daumen hoch für diese Zusammenkunft aus Helsinki, die echt mal live anzutesten sein sollten.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer