CHALLENGER – force of nature

Der slowenische Vierer Challenger ist noch recht unbekannt, hat uns aber vor fünf Jahren mit seiner ersten EP schon ziemlich beeindruckt. Eben dieses halbe Jahrzehnt (klingt mächtig lange, oder?) haben die Jungs gebraucht, um ihren zweiten Output an den Start zu bringen. Das Debüt mit dem Titel „Force Of Nature“ erstreckt sich über acht Songs und kommt dabei auf eine Gesamtlaufzeit von rund dreiundvierzig Minuten. Im Line-Up hat sich seit Gründung im Jahre 2016 lediglich die Position am Viersaiter als Wackelkandidat herausgestellt. Das soll uns nicht weiter tangieren und wir werfen mal direkt ein Ohr in den Opener „Imperial Madness“. Ähnlich wie auf dem Erstlingswerk gehen die Slowenen ziemlich agil, teils schon progressiv und episch zu Werke. Dazu trägt besonders der starke Cleangesang Jakob Rejecs bei. Ansonsten punktet das Quartett mit vielen Tempowechseln und einigen spannenden Gitrrenstrecken. Hier fällt auch wieder schnell die glasklare Produktion auf, die dem Ganzen noch das finale i-Tüpfelchen aufsetzt. So geht es auch die nächsten Songs weiter, wobei hier besonders „Under The Skin“ zu empfehlen ist, in dem Jakob auch mal seine tiefe und bösartige Stimmseite zeigt. Gefühlvoll und verträumt geht es zu Beginn von „Exhausted Earth“ mit Akustikgitarre zur Sache, der sich aber noch gut steigert und zu einer echt spannenden Midtempo Nummer wird. Als treibendes Frickel-Instrumental entpuppt sich „Recurrent Universe“, das prima auch mal ohne Gesang auskommt. Starke Nummer, die einen echt mitreißt. „The Final Epoch“ ist ein guter Abschluss eines druckvollen Albums. Hier geben die Jungs nochmal Gas und hinterlassen einen bleibenden Gesamteindruck. Challenger haben gut daran getan, sich Zeit für ihr Debüt zu nehmen. Eine tolle Produktion, spannende und oft unvorhersehbare Songs, dazu technisch auf ganz hohem Niveau. Das sind die Pfeiler, auf denen die Slowenen ihr erstes Album aufbauen. Daumen hoch Jungs, ein echt eindrucksvolles Werk!

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen