COBRA 1981 – vol. 1

Immer wieder interessant, was man in seiner Dropbox so findet. Mein erster Gedanke hierbei war: Oh, die Heavy Metal Peruaner sind zurück! Aber nach einem kurzen Blick ins Metal Archive stelle ich schnell fest: Nein, die Jungs sind leider immer noch Geschichte. Also weiter suchen und schnell werde ich fündig. Cobra 1981 kommen aus Finnland und laut besagter Enzyklopädie war die Band bereits, wie der Name schon verrät, 1981 aktiv. Scheinbar recht erfolglos, denn in den aktiven Jahren 1981 – 1987 veröffentlichte die Band genau… nix. Seit 2014 versuchen die Jungs es wieder und es dauerte weitere neun Jahre, bis die erste Single „Vanha Kuoma“ das Licht der Welt erblickt. Da muss ja wirklich ausgefeiltes Songwriting bei rauskommen. Seit 2018 hat sich Fronter Asko Ylinen komplett auf den Gesang konzentriert und mit neuem Basser und Schlagwerker gibt es jetzt, dreiundvierzig (!!!) Jahre nach der Gründung, das Debüt der Nordländer.

Das Quintett setzt komplett auf finnische Texte, was den Songs ihre ganz eigene Magie verleiht. Der Opener „Saattaja“ ist ne rockige Heavy Nummer, die träumerisch daher kommt. Das hat alles Hand und Fuß, plätschert aber eher so vor sich hin. Nicht schlecht, aber packt mich nicht. „Elämän Pyörteissä“ lässt mit ein paar Akustik-Gitarrenstrecken mal aufhorchen. Für mich positiv hervorzuheben ist die Gesangsleistung von Asko, der zu jedem Moment perfekt die Töne trifft und eine tolle und passende Stimmung verströmt. „Yön Salamat“ ist eine recht spritzige Nummer, die Laune macht. Davon würde ich mir mehr wünschen. Da freut man sich schon über einen Song wie „Jengi“, der zumindest streckenweise Drive hat. Auch „Vanha Kuoma“ hat gute Ansätze, dem aber mit Slowdownparts immer wieder die Energie genommen wird, sehr schade.

Also, warum die Welt nun mehr als vier Jahrzehnte genau auf diese Band warten sollte, bleibt mir leider ein Rätsel. Die Verwendung eines recht simplen und nichtssagendem Cover bringen für mich leider auch keine Erleuchtung. Wie gesagt, Cobra 1981 haben eine interessante Scheibe auf den Weg gebracht, zumindest, wenn man auf größtenteils verträumten Heavy Rock steht.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen