COLDAWN – in the dawn

Akustikgitarren zupfen das Intro und benötigen dafür mehr als zwei Minuten. Das kann die Erwartungshaltung nach oben schrauben, aber auch nerven. Wenn dann zu “My Escape” der Sturm einbricht, kann teilweise Entwarnung gegeben werden. Coldawn legen ihren ganzen Ausdruck in die Musik als wäre es instrumental, doch es können in den lauteren Parts ganz fiese Growls die Hintergründe tapezieren, die man als von einer menschlichen Stimme stammend kaum wahrnimmt. Dafür sind Synthies deutlicher vorhanden und machen mehr als nur ein paar Hintergründe. Verdrehte Rollen. Die Produktion muss ohne viel Tiefe auskommen und lässt “In The Dawn” so im Untergrund weilen. Coldawn sind eine internationale Truppe, sicherlich Dateienversender ohne einem gemeinsamen Proberaum. Die beiden Bandgründer Ausk und B. sind mit einem Australier Tim Yastras (Germ) und dem Russen B.M. von Skyforest zum Vierer angewachsen. Sie geben zwar ihre Namen an, jedoch nicht, wer welches Instrument spielt. Vielleicht wissen sie das am Ende auch gar nicht mehr so genau, wer nun was beigesteuert hat, nennen das Ergebnis aber Blackgaze, welches eine sehr sphärische Black Metal Angelegenheit geworden ist. Der Detailreichtum ist noch überschaubar, wenn Sprachsamples eingebaut werden oder ein Piano vorkommt. Etwas unübersichtlicher wird es beim Mix aller Zutaten. Völlig egal, wenn man zum Gesamtergebnis die Augen schließen kann.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer