CONQUERORS – stormbringer

Wenn man tief in der Nacht schon ziemlich müde ist und eigentlich besser schlafen gehen sollte, aber irgendwie doch noch nicht will, kann man sich ja mal eben noch etwas Black Thrash geben. Und wenn der Griff zu dieser Scheibe geht, dann darf mach sich gewiss sein, dass jenes gleichnamige Purple-Album mit diesen neun Tracks hier überhaupt nix gemeinsam hat. Und das unterschreibt auch der Derwisch, denn es ist auf jeden Fall ganz klar, dass diese drei Franzosen sehr viel alte Slayer gehört haben. Da kannste ja gleich die Chapel haunten. Die garstig kratzigen Vocals hatten schon das erste Wort und dominieren mit trockenem Hall wie in einer kleinen Proberaumbude. Und da denkste, in Sachen Durchschlagskraft bewegt man sich schon an der Grenze, da kommt der „Overlord“ mit mächtigem Bassdrumgewitter umme Ecke. Aber tatsächlich setzt das unbarmherzige „Altar Of Tempest“ mit Rückkopplung und allem Dreschpflichten noch einen drauf, das aller verprügelndste Stück der Scheibe. Und dieses ihr drittes Album knallt und ballert komplett so authentisch nach alter Schule, dass sowohl Speedfreaks aus der Exciter-Ecke elektrisch werden, wie auch Ursprungsblacker mit Frostbissaffinitäten. Einfach Oberfantastisch. Na ja, eigentlich wollte ich ja jetzt ins Bett, aber ich trinke noch den Jacky-Cola aus, den ich mir eben unbedingt dazu einkippen musste. Kann aber auch sein, dass nun noch ein Mix her muss, denn „Stormbringer“ läuft grad wie von Geisterhand nochmal von vorn …

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer