CRYPTIC BROOD – outcome of obnoxious science

Niedersachsen fängt hier gleich hinterm Stall an. Weit muss man gar nicht reingehen, es sieht alles gleich aus, hat Dietmar Wischmeyer mal über seine Heimat gesagt. Das mag für die geografische Lage vielleicht noch zutreffen, doch aus Sicht metallischer Bandherkünfte ist das Bundesland wesentlich bunter aufgestellt. An dieser Stelle kann sofort das zweite Album von Cryptic Brood angeführt werden, welches sehr eigenständig klingt. Dabei erfinden die Deathdoomer das Rad gar nicht neu, sondern haben neben Zitaten von Saint Vitus und Black Sabbath noch viel mehr Rotz zu bieten. Weiter vorn stehen hysterische Shouts und Growls, gleich nach einer roughen Riffgitarre. Einige plötzliche Wechsel zwischen arschlangsam, pfeilschnell und umgekehrt machen das Album aus und werden von hölzernen Drums getrieben, die in den zehn Tracks plus einem Intermezzo besonders durch die knallige Snare glänzen. Obwohl man versucht hat, den Sound einfach und roh zu halten, besitzt die Produktion ganz schön viel Wucht und Klarheit. Als gut hörbar darf sogar der Bass bezeichnet werden, bei dem man mancherorts vor dem geistigen Auge die Saiten schlackern sieht. Soweit ist also alles in bester Ordnung. Nur das knallige Coverartwork bekommt man nicht zur Musik erklärt, ohne sich unter den Einfluss berauschender Mittel zu begeben.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer