CRYPTIC FOG – staring through the veil

Dieses Duo aus dem mittleren Westen schießt sich auf älteren Death Metal ein. Nur auf keinen von der Stange, soviel wird schnell klar. Da sollte das Fleißkärtchen bei den Rezensenten locker sitzen. Zunächst einmal prügelt sich ein trockenes Drumwerk absolut ambitioniert durch Gehölz, eine wichtige Säule in ihrem extremen Sound. Noch ein Stützpfeiler sind gurgelig voluminöse Growls, für die jeder HNO sofort einen Krankenschein unterschreibt. Hall ist ein weiteres wichtiges Mittel, um an Gefährlichkeit zuzulegen. Nur bei den Gitarren fällt eine Beschreibung schwerer. Hier wird kein Wert auf grottige Tiefen gelegt, auf Riffteppiche oder einen nach unten ziehenden Mahlstrom. Sie schraddeln kauzig, sind recht technisch, kratzen im Abgang und lassen gerne Zwischentöne quietschen. Das gipfelt in einem kreischenden Solo in “Cursec Oil Upon The Abhorrent Idols Of Man”. Die anderen Songtitel sind übrigens auch nicht kürzer. Passend dazu tendieren die Songlängen zwischen sechs und zwölf Minuten. Das mag recht sperrig klingen, ist es aber nicht wirklich, denn man lauscht gespannt wie es weiter geht. Die Beiden aus Indiana wollen mit ihrem eigenwilligen Zeug live auftreten und basteln grade an einer Livebesetzung. Kommen sie damit zu uns, gehe ich besser hin, soviel ist mir nach dem Genuss dieses Albums klar.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer