CULT OF ERINYES – tiberius

Prasselnder Regen, fieses Geknurre, eine Sprecherstimme. Cult Of Erinyes stellen ihrem “Tiberius” eine Einführung voran, die den Hörer in dieses lange, fast schon zu lange Konzeptalbum hineinträgt. In der Geschichte war er Kaiser des Römischen Reiches, hier verbirgt sich die dritte Scheibe der Belgier aus Brüssel hinter diesem Namen, sich der Thematik des damaligen Imperiums annehmend. Gebaut wird in aller Breite auf halliges Gedresche, in dem sich kein Instrument in den Vordergrund stellt. Auch nicht die Growls, welche keine Extreme in Sachen Tiefe oder Garstigkeit anstreben. Durch viele Wiederholungen steigt die Kälte steigt langsam empor, die so ihre Atmosphären entfachen. Leads fliegen dazu in “Bred For War” darüber hinweg, oder bohren sich eine Oktave tiefer mitten hindurch, sorgen für kleine Farbtupfer und können auch mal etwas mehr Verantwortung übernehmen. Eine massive Wucht, welche auch im gemächlicheren “First Of Men” durchschlägt, im Abschließer “For Centuries To Come” auf Kosten der dynamischeren und epischen Theatralik aber mal nicht punkten soll. Mainman Corvus ließ sich durch allerhand Freunde unterstützen, dass dieses Werk zu einem solchen werden konnte. Dazu gehören auch ein paar wenige, die altschulige Stimmung kaum trübende Keyboards. Das dritte Album gibt es schon seit einem Monat bei Code666 Records, jetzt erscheint es noch auf 300 Einheiten limitiert als Kassette bei Caverna Abismal Records.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer