CULTIST – manic despair

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Cultist gegeben haben, sind dies hier die Death Metaller aus Alberta mit ihrem ersten Album. Ein sanft nagelnder Bass der ziemlich maskulin growlenden Shouterin Vanessa Grossberndt zeigt sich jederzeit hörbar und in den acht Tracks stehen auch trockene, aber authentische Growls weit im Vordergrund. Die Songs klingen in der unaufwendigen Produktion klar, überschaubar, nachvollziehbar und unkompliziert. Damit kommt Flair von Anfang der Neunziger hoch. Das Trio weiß Transparenz und Authentizität zu schätzen, und geht dabei mehr ins Progressive, noch weit vor Boshaftigkeit und dunkleren Abgründen. So bleibt es auch bei „Triumph“, obwohl es darin straighter durch die Tiefen hämmert. Kleine Ausbrüche vom Terrain der alten Schule können wir in „Synesthesia“ durch ein paar Keyboards im Back verzeichnen, oder im folgenden „Vicissitudes“ mit ein paar verhallenden Geräuschen wie aus der Fabrikhalle. Das wars dann bis zum verklingenden Abschlusspiano im Finaltrack „Vexatious Seizures Of Thought“ auch schon, sonst passt alles ins alte Bild und macht auch dementsprechend Laune. „Manic Despair“ erschien im Februar diesen Jahres als Mp3, jetzt bei Awakening als CD.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer