DECEASED – ghostly white

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Deceased gaben, sind dies hier die 1985 gegründeten Death Thrasher mit ihrem achten Album. Auf ein Intro wird gepfiffen, haha, das kann man auch gleich vorne in den Opener schrauben. Der titelt “Mrs. Allardyce” und marschiert bis zu höheren Tempi. Ein sehr markanter Eröffner, der gleich Großes erwarten lässt. Und damit kommen die Fünf aus Arlington auch um die Ecke, denn “Germ Of Distortet Lore” misst dreizehn unlangweilige Minuten. Und weil das Vieh schon im Uptempo beginnt, besticht es mit reichlich Tempowechseln und bekommt einen Slowpart in die Mitte. Der Sound scheppert schön, wie sich das gehört, auch die Gitarren kriegen des Messers Schärfe verliehen, das macht einfach nur Laune. Was dieses Album neben der roheren Produktion so besonders macht, sind qualitativ hochwertiger Ideenreichtum, nachvollziehbare Riffs und in einer Tonlage gebrüllte Tiefrohrvocals, denen man jedes Wort abnimmt. Außerdem ist alles drauf, von epischen Bangern bis zu Obertempogeschossen. Also gibt es achtmal in unterschiedlicher Intensität auf die Fresse, und von hinten den Arschtritt. Das hat Wiedererkennungswert und schafft Dränge, sich das Album öfters gleich für mehrere Durchläufe aus dem Regal zu ziehen. Von der farbenfroh umgesetzten Coveridee muss man jetzt nicht so begeistert sein, wenn man das Motiv auch mal auf einem Bandshirt tragen will. Dennoch halten wir hier ein endlos geiles Thrashalbum wie schon lange nicht mehr in den Händen, das in den Nacken geht, so schnell nicht wieder aus dem Player flutscht und besser nicht auf der Autobahn ausprobiert werden sollte. Die Mannen aus Virginia haben ganze Arbeit geleistet!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer