DECLINE OF THE I – johannes

Das was hier als Black Metal angekündigt ist, entpuppt sich immer deutlicher als … nun ja, eben Black Metal. Aber irgendwas ist anders als erwartet. Die fünf Tracks auf dem vierten Album der Pariser klingen ziemlich klar und scheinen trotz einer Basis der alten Schule tageslichttauglich zu sein. Der Opener „A Selfish Star“ misst schon mal elf Minuten. Sein Zeitrahmen ist also groß genug, um die seichte Einführung mit aufzunehmen. Dass einige Melodien von Keyboards übernommen wurden, bringt dazu noch Farbe ein. Es wird nicht in einem durchgebrettert, sondern es finden sich zwischendurch häufige Ideen für leisere Abschnitte. Das können helle Klargesänge sein, oder auch unverzerrte Gitarren. Aber wenn es kracht, dann mit breiter Gitarrenmacht. Die Saiten sind es auch, welche in diesem moderneren Soundgewand die Klangmauer fett machen. Im dichten Getöse von „Act Of Faith“ werden einige Disharmonien mit eingebaut, obgleich die Stimmung nicht abfällt. So macht die ganze Angelegenheit weniger dunkle Eindrücke, sondern mehr erleuchtet positive. Ob das alles mundet, entscheidet der gemeine Oldschooler für sich. Aber es muss zugegeben werden, dass diese fünfzig Minuten auf jeden Fall störungsfrei und angenehm reinfließen.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer