DEE SNIDER – for the love of metal

Nach dem eher lauwarmen Lüftchen der letzten Scheibe „We Are The Ones“ (2016) legt der mittlerweile pensionierte Twisted Sister Fronter nun mit der aktuellen Soloscheibe ein paar Schippen oben drauf und lässt damit den Vorgänger weit hinter sich. „For The Love Of Metal“ kommt sehr sauber und druckvoll produziert daher, und die sehr abwechslungsreichen Kompositionen knallen mit amtlich Schmackes aus den Boxen. Die Songs strotzen nur so vor geilen und harten Riffs, die mehrheitlich nichts mit der bestens bekannten Twisted Sister Schiene zu tun haben. Und das ist gut so! Ich kann mich kaum an härtere Metalsongs aus der Feder von Herrn Snider erinnern. Bereits der Opener „Lies Are A Business“ lässt aufhorchen und brilliert mit Ohrwurmpotential. Das anschließende „Tomorrow Is No Concern“ erinnert mich vom Songaufbau her an die Halford Scheiben anfangs der 2000er Jahre. Dieser Vergleich trifft auch auf einige andere Songs zu und wie bei der letzten Soloscheibe von Bruce Dickinson („Tyranny Of Souls“), stehen auf „For The Love Of Metal“ die düsteren Songs im Vordergrund. Das etwas gemächlichere „I Am A Hurricane“ verbindet dieses Album noch am ehesten mit den alten Twisted Sister Tagen, auch wenn das Riffing dafür deutlich zu düster ausfällt. Die kommerziellsten Songs des Albums („Amercian Made“ und „Before The Storm“) stellen für mich auch gleichzeitig die Low Lights des Longplayers dar. Ansonsten besticht das Album durch knackige, teils recht modern und teils sehr düster gehaltene Songs, denen Dees Stimme aber bestens zu Gesicht stehen. Mit „Dead Hearts (Love Thy Enemy)“ folgt gegen Ende des Albums der unkonventionellste Song, bevor der Titeltrack mit seinem Triolengewitter nochmals amtlich Arsch tritt. Hier verbrät Herr Snider Titel von Klassikeralben des Metals (z.B. „I Was The Last In Line“, „I Was The Victim Of Changes“ oder „This Is My Painkiller“ und „I Was South Of Heaven“) wie auch Songtitel seiner eigenen Diskographie (z.B. „I Was Once Under The Blade“ oder „I Don’t Wanna Burn In Hell“) elegant in die Strophen des Songs ein. Eine sehr coole Idee und ein sehr gelungener Abschluss dieses wirklich starken Albums. Ehrlich gesagt, hätte ich dem Altmeister eine derart qualitativ hochstehende Scheibe nicht mehr zugetraut. Hut ab!

Wertung: 8/10
Autor: Steph Bachmann