DELETERE – de horae leprae

Da werfen einschlägige Internetportale gleich zwei Black Metal Bands aus Kanada heraus, wenn man nach diesem Namen sucht, die beide noch aus Quebec kommen. Zur Unterscheidung sei gesagt, dass diese fünf Facepaintings die im Jahre 2009 Gegründeten sind. “De Horae Leprae” stürzt sich mit einer übersteuerten Kirchenorgel ins altschulige Getümmel, das sich in die von Cantus I bis Cantus IX durchnummerierten Tracks aufteilt. Altbacken auch die Produktion, in der Kälte und Hall dominieren. Für blackmetallische Verhältnisse muss ihnen ein sehr melodisches Gedresche attestiert werden, dem obendrein noch Leads und Soli hinzugefügt werden. In “Cantus VII-Barathra II” sogar noch schrille Synthieklänge, was nun etwas too much ist, dass die Mönchschöre danach mehr wie eine Wohltat wahrgenommen werden. Auch zumal dieser Slowpart echt mal eine Abwechslung im Albumkontext ist, ebenso wie punktuierte Disharmonien und ekelhafte Schreie. Die Kanadier stellen damit in Gänze ein Konzept dar, welches über einen Prophet werdenden Aussätzigen handelt. Nach stattlichen dreiundsechzig Minuten inklusive dem orgeleingebetteten “Oratio Magna” zum Finale ist die Messe ihres zweiten Longplayers gelesen. Etwas knapper wäre vielleicht kurzweiliger gewesen, da sich ähnliche Klangfelder auf Dauer zu wenig abwechseln und mehr Aufmerksamkeit einfordern.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer