Der Detze Rockt

Daun-Rengen, Sportplatz, 20.-21.06.2025


Tag 1, Freitag, 20.06.2025: Violent Sin, Megaton Sword, Hellbutcher, Candlemass, Destruction.

Den Opener für ein perfektes Wochenende machen die Belgier Violent Sin, die bereits letztes Jahr im November beim „Metal & Hell“ Festival für Aufsehen gesorgt haben. Der Fünfer gibt direkt Vollgas und bietet dem Publikum angeschwärzten Speed Metal der alten Schule. Die Reaktionen darauf sind von Anfang an positiv und es werden direkt Fists geraised und Köppe geschüttelt. Die Band hat sichtlich Spaß und die Energie vor und auf der Bühne fühlt sich gut an! Sänger Marquis F. Morbidus singt über Zerstörung, Gewalt und Heavy fuckin‘ Metal, und strahlt dabei mit der Sonne um die Wette. Zum Schluss kommt noch Max Mayhem von den Evil Invaders als Gastgitarrist auf die Bühne und shreddert mit F. Sinister und R.D. Jawbreaker um die Wette. Ein schönes Bild und eine super Eröffnungsband. (Matze Fittkau)


Es verzögert sich etwas, bis das Intro von Megaton Sword abgespielt wird. Die Zeit wird für eine längere Ansage genutzt, denn das relaxteste Festival will zum ersten Mal schon während seines Verlaufs Bands für das nächste Jahr ankündigen. Das sollen 2026 schon mal 1349, Bulldozer, Aura Noir, Ritvs und Blaze Bayley sein. Dann punktet die komplett in Schwarz gekleidete Band aus Winterthur mit ihrem Epicsound, der ideal ist für Wanderungen wie ‚Epic Metal Patrols‘, haha, Insider wissen Bescheid! Schon der Opener „The Raving Light Of Day“ klingt nach US-mäßigem Metal, der allerdings aus der Schweiz kommt, aber auch etwas von Manowar mit drin hat. Das Detze-Publikum kommt ziemlich gut klar, denn wir vernehmen Hey- und Megaton-Rufe von Anfang an. Die Menge hat ganz offensichtlich Bock auf die Eidgenossen, und zeigt das deutlich entgegen der noch gut bratenden Abendsonne, auch wenn die Vocals nicht immer exakt die Tonlage treffen. Ein sehr relaxtes Posing des Fünfers reicht höchstens mal zum Recken einer Faust. Dabei umgeben von viel Rauch, werden die Ohren meist ums Midtempo beschallt, bis von Saxon „And The Bands Played On“ aus der Konserve abgespielt wird. (Joxe Schaefer)


Hellbutcher um Per „Hellbutcher“ Gustavsson, bekannt als Schreihals von Nifelheim und Namensgeber der Band, treiben seit gut drei Jahren ihr Unwesen und sind seit Erscheinen ihres aktuellen Debütalbums live sehr aktiv. Die fünf Skandinavier gehen souverän zur Sache und spielen locker flockig das vollständige, selbstbetitelte Album aus 2024 durch. Zusätzlich gibt es noch „The Ides Of March“ von Maiden, „Die In Fire“ von Bathory und „Black Metal“ von Venom obendrauf. Das Ganze macht der Band offensichtlich sehr viel Spaß und kommt beim Publikum auch sehr gut an. Ich werde mir das Ganze dieses Jahr noch mindestens drei mal angucken, hoffe dann aber auf ein neues Album oder neue Coversongs, damit die Shows weiterhin spannend bleiben. (Matze Fittkau)


Genau passend zur untergehenden Sonne erklingt der Todesmarsch, dann das fette Mollriff von „Bewitched“. Dass Mister Messiah hier und heute nicht singt, sondern nur einmal in Griechenland, hat sich inzwischen herumgesprochen. Die Schweden von Candlemass hatten viele Sänger, und, das muss man ihnen lassen, immer sehr hochwertige Größen. Hier begrüßt uns Mister Johann Langquist, der gewisslich auch einen Stellenwert bei den Fans hat, aber grad nicht bestens bei Stimme zu sein scheint. In den längeren Pausen zwischen den Songs spricht er auch nicht zu viel, klatscht aber immer wieder mit den ersten Reihen ab und muss dabei immer aufpassen, mit seinem Mikrofonkabel nirgends hängen zu bleiben. Bei den Slow-Mo Bewegungen auf der Stage ist die Menge dagegen voll wach und auf Draht. Auf die Frage, ob „People from Sweden“ hier wären, vermerken wir noch die wenigsten Reaktionen. Die Band feiert Vierzigjähriges, und Kracher wie „Mirror Mirror“ und „Crystal Ball“ ergeben natürlich nicht nur einmal Candlemass-Rufe. Und trotz deftigen Rufen nach Zugabe ist nach „In Solitude“ und fünfundfünfzig Minuten schon Schluss. (Joxe Schaefer)


Nach und nach geben sich alle Bands der Big Teutonic 4 die Ehre. Nachdem 2022 Sodom den Detzenberg besuchten, geben sich an diesem Freitag im Jahre 2025  Destruction die Ehre als Headliner. Zwei fehlen also noch. Destruction sind gerade mit einer ‚40 Jahre Infernal Overkill Show‘ unterwegs und der Stop in Daun ist der erste Halt auf deutschem Boden. Wie auf dem gefeierten Album geht der Set mit „Invincible Force“ los, man muss allerdings feststellen, dass Schmier an diesem Abend nicht besonders gut bei Stimme ist. Er growlt mehr, als dass er shoutet und man muss leider feststellen, dass die Kombination aus Martin Furia und Damir Eskic nicht an Ur-Gitarrist Mike heranreichen kann. Sicher, die können die Riffs vom Blatt abspielen, aber die vielen schön-schrägen Zwischentöne, die Mikes Gitarre so einzigartig macht, fehlen einfach. Das Motto des Abends ist eben ‚40 Jahre Infernal Overkill‘, also geht es mit „Death Trap“ und „The Ritual“ weiter. Ich kann mich nicht erinnern, letzteres Stück in knappen 25 Jahren, die ich mir Destruction ansehe, mal live gehört zu haben. An so einem Abend kommen dann die Zugaben wie „Tormentor“ und „Bestial Invasion“ dann auch mal mitten im Set. Es bildet sich ein Ansehnlicher Pit vor der Bühne, aber bei mir will der Funke an diesem Abend nicht recht überspringen. Die Band kann einfach mehr und hat mal mehr Feuer gehabt. Gerade der rumpelige Charm von „Infernal Overkill“ fehlt hier sehr. „Thrash Attack“ wurde voll ausgespielt und gibt Schmiers Stimme eine kleine Pause. Mit „Antichrist“ und „Black Death“ geht es noch mal in die Mottenkiste der Live-Raritäten. Normalerweise wäre ich bei so einer Setlist mindestens dreimal surfen gewesen, aber irgendwie trieb mich an dem Abend nichts dazu. Mit 40 Minuten „Infernal Overkill“ kann man keine Headliner Show spielen, also geht es chronologisch mit „Curse The Gods“ von „Eternal Devastation“ weiter. „Nailed To The Cross“ vom 2001er „The Antichrist Album“ ist ein Ausflug in die Zeit, in der ich Destruction für mich kennengelernt habe und in der ich zum Fan wurde. Nur fehlt heute die Wut von vor 25 Jahren in der Musik. Einer fehlt noch, ohne den es keine Destruction Show geben kann: das erste Riff, das die Badenser in die Welt geschossen haben, der „Mad Butcher“. Aber gerade hier fehlt Mike einmal mehr und anstatt durchzudrehen, geht man schon mal zum Bierstand, um sich ein Bier für die Aftershow Party zu holen. Dabei bekommt man nun die Premiere der Bandhymne (Destruction – kommt auf der „Birth Of Malice“) zu hören, bevor die Show mit „Thrash ‚til Death“ beendet wird. Da wäre mehr drin gewesen. (Jens Wäling)


Tag 2, Samstag, 21.06.2025: Prehistoric Warcult, Kerrigan, Phantom Spell, Nocturnal Witch, Schizophrenia, Stallion, Metalucifer, Satan, Pentagram.

Der Samstag geht nach stabiler Ansage der Veranstalter gegen Faschos los mit den Höhlenmenschen von Prehistoric Warcult. Fürs Publikum gibt es direkt zum Frühstücksbier die Keule auf den Kopp. Von der Bühne ballert gnadenlos primitiver Black/Death Metal im Stile von diversen finnischen oder kanadischen Abrisskommandos. Den Gesang teilen sich Gitarrist Poison Drinker und Drummer Bestial Bonecrusher. Den Bass bedient Battle Druid. Das Dargebotene ist schon ziemlich geil, aber irgendetwas fehlt dem Trio zur Perfektion. Am Ende wird auch klar, was. Denn als der Psychopath Volkstod von Dolchstoß für Gastvocals auf die Bühne kommt, springt der Funke endgültig über. Scheinbar war der Gute während des bisherigen Sets im Backstage angekettet und wurde mit Speed versorgt. Er hetzt wie ein Derwisch über die Bühne, pöbelt sich durch den Song und sieht aus wie gerade erst von Archäologen in der Höhle gefunden. Geilo!!! (Matze Fittkau)


Kurz bevor das Intro zum Auftritt von Kerrigan abgespielt wird, erinnern wir uns an die Begeisterung der Oldschooler, die sich über diese Newcomer sehr positiv äußern. Da kann gleich echt was passieren, zumal sie schon das coole „The Beast“ von Randy, das in Insiderkreisen derzeit ziemlich angesagt ist, schon mal im Soundcheck angezockt haben. Die Jungs tragen auch Shirts von Absu und Joy Division, da sollte dann wohl nichts anbrennen. Viel Nebel vorweg, aber der Vierer bringt kaum Action, zeigt sich musikalisch aber ziemlich cool, uptempoliebend und keinesfalls langweilig. Und wenn nicht zu schnell, dann wird wenigstens hochmelodisch gezockt. da muss man schon aufpassen, dass man am frühen und brütend heißen Nachmittag nicht mal eben eingelullt wird. Die Bühnenaction steigert sich jedenfalls nicht, sondern es macht sich Gleichförmigkeit auf einer Ebene breit. Ein paar Kastanien holen sie noch mit dem zügigen „Eternal Fire“ aus dem sprichwörtlichen Feuer und das war’s dann nach etwas über fünfunddreißig Minuten. Schade, denn von ihrem starken Album „Bloodmoon“ her hätten wir live nun etwas mehr erwartet. (Joxe Schaefer)


Die Sonne steht hoch am Himmel und auch auf der Bühne wird es heiß. Eines meiner Highlights des heutigen Tages betritt das Rampenlicht. Phantom Spell aus England bzw. aus Murcia in Spanien haben mich 2022 mit ihrem Erstlingswerk „Immortal’s Requiem“ schwer beeindruckt. Nach jedem weiteren Durchlauf fand ich neue, spannende Details in dieser echt grandiosen Scheibe. Ihre Mischung aus Heavy Metal und Prog Rock kommt nicht nur bei mir gut an, wenn ich in die selig grinsenden Gesichter in den ersten Reihen blicke. Fronter Kyle (u.a. Seven Sisters) hat eine starke Bühnenpräsenz und auch stimmlich ist er heute in Bestform. Leider werde ich während des Auftritts immer wieder von einem Freund abgelenkt, so dass die vierzig Minuten Spielzeit wie im Fluge vergehen. Phantom Spell sind wohl für viele heute DIE Band. Zurecht, denn die Jungs überzeugen mit ihrer abwechslungsreichen Musik auf ganzer Linie. Top! (Tino Sternagel-Petersen)


Vom späten Nachmittag bis in den frühen Abend wollen wir es noch einmal wissen und schauen uns mal genau an, ob die Typen unter dem Banner von Nocturnal Witch aus dem An-der-Orla-Neustadt so viel losmachen, wie heute zu Beginn der vorgeschichtliche Kriegskult. Mit reichlich Nieten und einiges an Gepose wird dem Blackthrashanmut gefrönt. Das kommt jedenfalls schon mal gut an und die Menge geht mit, besonders in den ersten Reihen wird es mächtig eng. Die beiden Blackthrasher an Drums und Vocals/Gitarre lassen sich live an den Positionen von Bass und einer weiteren Gitarre unterstützen. Und der Gitarrist macht mächtig was los, posiert mit seiner Jackson-Flying-V in allen Posen und ist auf jeder Bühnenseite anzutreffen. Also alles bestens an diesen Detze Nachmittag. Auch noch dann, als das Handy einer uns näher bekannten Person nach Beckensprung den Dichtheitstest durchlaufen muss. Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass die Band für viele neben den Berserkern von Prehistoric Warcult das Tageshighlight war. Und das, obwohl ihr jüngstes Album „A Thousand Pyres“ noch aus dem Jahr 2019 datiert. (Joxe Schaefer)


Schön, dass wir diese Extremthrasher aus Belgien einerseits mal wieder live sehen, und andererseits auch noch auf dem Detze. Zuletzt sahen wir Schizophrenia im Vorprogramm von Warbringer in Essen, damals haben sie mächtig Eindruck hinterlassen. Zu ihrem Beginn, im Soundcheck hat es schon mal derbe gescheppert, begeben wir uns vorsichtshalber schon irgendwie automatisch nach vorne. Das wird was, können wir bereits jetzt merken. Und tatsächlich, die Antwerpener legen zünftig los und machen einige Meter auf den Brettern. Gitarrist und Shouter Ricky brüllt in alle drei Mikrofonständer. Mit weißen Schuhen, weißen Gitarren und einem weißen Rebok-Shirt, ähm … ja, wechseln sie die Seiten wie die Weltmeister und das amtliche Deathgeschrubbe ballert richtig geil. Damit packen sie den Detze mit jeder Geschwindigkeit. Zum Schluss bekommen wir die Frage gestellt, ob wir lieber ein Cover von Slayer hören möchten, oder von Morbid Angel. Bei Letzterem soll mehr Applaus zu hören gewesen sein, und so wird „Maze Of Torment“ vom Debüt der Deather aus Florida  gespielt. Und weil danach noch Zeit ist, gibt es noch ein Letztes obendrauf. (Joxe Schaefer).


Der frühe Abend ist inzwischen angebrochen und nun ist es Zeit für einen inzwischen wahren Klassiker des deutschen Heavy Metals. Stallion sah ich 2013 bei der Hell Over Hammaburg Warm-up erstmals und war schwer begeistert von der Energie dieser Band. Das hat sich bis heute nicht geändert. Vor wenigen Wochen auf dem Muskelrock hab ich die Jungs nach langer Abstinenz erstmals wieder live gesehen und war direkt wieder Feuer und Flamme. So freue ich mich natürlich auch heute mächtig auf den feurigen Hengst. Wie zu erwarten, werde ich nicht enttäuscht und Pauly, Äxxl und Co geben von Beginn an Vollgas. Obligatorisch darf auch das ein oder andere politische Statement nicht fehlen, ob Regenbogenflagge, oder das kurze „Kill Fascists“ sind auch wieder dabei. Die heutige Setlist lässt mich vom ersten Takt an die Matte schwingen, was ich die nächsten Tage noch schwer bereuen werde, haha. Aber ganz ehrlich, wenn man Songs wie „Underground Society“, „Wild Stallions“ oder dem Kracher „Rise And Ride“ um die Ohren geblasen bekommt und nicht völlig eskaliert, ist hier fehl am Platze. Bei Letzterem liefen bei mir sogar die Freudentränen und Pauly und Äxxl haben mich im Anschluss Backstage in den Arm genommen und trösten müssen. Das passiert schon mal, Danke für alles Jungs und auf bald wieder! Was für ein geiler Auftritt! (Tino Sternagel-Petersen)


Die Umbaupause nutze ich sinnvoll damit, ein kühles Getränk vom Cocktailstand zu holen und meinen Puls und Blutdruck wieder etwas runter zu bekommen. Schwierig, denn das nächste Highlight steht direkt an: Metalucifer kann man wohl als wahre Kultband bezeichnen. Aber der Detze wäre nicht der Detze, wenn man nicht auch mit den Japanern etwas Besonderes am Start hätte. Zum Abschluss der Europäischen Tour gibt es heute exklusiv und nur hier das originale, europäische Line-up auf der Bühne des DDR. Mit Mamonohunter und Elizablumi stehen zwei wahre Metal Warrior an der Seite der Japaner und geben wieder ein gewohntes Bild auf der Bühne ab. Bei Klassikern wie „Heavy Metal Drill“, „Heavy Metal Chainsaw“ oder „Heavy Metal Samurai“ und den entsprechenden Gerätschaften, die auf der Bühne von Jerry und Janosch geschwungen werden, gibt es vor, neben und auf der Bühne kein Halten mehr. Die Menge tobt und alle Beteiligten grinsen nur noch im Kreis. Kein Wunder, dass überall fliegende Matten zu sehen sind, bei mir natürlich auch wieder. Heute herrscht so eine unglaubliche Energie auf der Bühne, dass es für mich persönlich nicht nur die beste Show der Tour ist, sondern wohl die beste Show, die ich je von Metalucifer gesehen habe. Dafür muss dann auch noch Ela als Poser herhalten, der ein „I love Heino“ Shirt von Fronter Gezol vom Leib gerissen bekommt. All das zusammen mit etwa einem so sympathisch angesagten Kracher wie „Heavy Metal Hunter“ machen diesen Auftritt zu einem unvergesslichen Erlebnis, der leider viel zu schnell vorbei ist. All hail Heavy Metalucifer!!! (Tino Sternagel-Petersen)


Leider haben wir noch nie durchgezählt, wie oft wir die sympathischen Briten von Satan inzwischen live gesehen haben. In den letzten Jahren waren sie nie lange weg vom Fenster und haben in dieser Besetzung mit Tippins, Taylor, Ross, English und Ramsey von 1983 bereits fünf Alben veröffentlicht. Das beeindruckt einfach ungemein. Auch live sind Satan einfach immer eine Bank und niemand von uns hat sie jemals durchschnittlich oder gar schlecht erlebt. Und um es vorweg zu nehmen, auch heute liefert der Fünfer wieder ab, gleich zu Beginn schon mal das furiose „Trial By Fire“ abfeuernd. Mister Brian trägt heute mal wieder sein Superman-Shirt, von seiner treffsicheren Stimme auch in höheren Lagen her gesehen, alle Male zu Recht. Es werden „No Turning Back“, „Broken Treaties“ und „Break Free“ gezockt, und daher sollte die „Court In The Act“ Songabfolge eigentlich jedem bis zum Setfinale bei „Kiss Of Death“ aufgefallen sein. Auch wenn das legendäre 1983er Album dem jüngeren Publikum nicht so ganz geläufig zu sein scheint, die Älteren jubeln eh weniger auffallend, kommen die Briten also auch ohne neuere Knaller wie „Twenty Twenty Five“ oder „Life Sentence“ derbe an. Das zeigt eindeutig, dass dieser hervorragend eingespielte Fünfer es einfach mit jeder Setlist kann. Dennoch war es diesmal nicht so einer ihrer Oberkracherauftritte wie beispielsweise im JuZ Andernach vor ein paar Jahren, als die Luft knisterte, aber noch immer ein sehr guter und intensiver. Und so möchte uns Herr Ross mit den Worten: „One day the love you take is equal to the love you make!“ verabschieden. Lassen wir diese Worte einfach mal so stehen … (Joxe Schaefer).


Ganz nebenbei erlangten Pentagram vor Kurzem einiges mehr an Aufmerksamkeit, da Fotos ihres Mainmans und Sänger Bobby Liebling mit seinen alienmäßigen Blicken bei weit aufgerissenen Augen für regen Nachrichtenwechsel auf den Social Media Plattformen sorgte. Wen das interessiert … viel wichtiger ist es hier und jetzt zu erleben, mit welchem Brachialriffsound die Band startet, dass man denken kann, die sind wirklich nicht von dieser Welt. Der erste Song vom neuen Album „Live Again“ ist auch ein echter Zünder, der live mal so richtig markante Ausrufezeichen setzt. Bobby, gern breitbeinig mit dem Mikrofonständer vorm Propeller posierend, zeigt sich bestens bei Stimme und es wirkt schon kryptisch bis etwas furchteinflößend, wenn er bei seiner Ansage mit den Worten: „I Spoke To Death Last Night“ beginnt. Und das, wo der Song tatsächlich „I Spoke To Death“ titelt. Das ist Doom, bei dem man in Stimmung kommt und einfach irgendwie mitzappeln muss. Aber Insider wissen, am Flamingostand gibt es auch jetzt noch leckeren Filterkaffee, der für länger wachhält. Und natürlich auch nachfolgend für die grandiose und ganz sicher wesentlich schnellere Aftershowparty vor der legendären Pflaumenkuchenbude, bei der die Fans das Programm sind. (Joxe Schaefer)

Autoren: Jens Wäling, Matze Fittkau, Tino Sternagel-Petersen, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer