Der Detze Rockt

Rengen, 15.06.2018 und 16.06.2018


Tag 1, Freitag, 15.06.2018: Ruynor, Final Fortune, Slaughter Messiah, Ranger, Ambush, Oliver Dawson Saxon.

Während die bereits am Donnerstag Angereisten darüber sinnieren, ob man bis zum späten Beginn am Freitag 17:20 Uhr noch ein paar Bands spielen lassen könnte, um die Wartezeit zu verkürzen, hören wir das erste Trio schon während des Soundchecks „Blitzkrieg Bop“ anspielen. Nun ja, kündigt der Veranstalter die Band als Metal Punk an, tippen wir von X-CRASH auf puren Punk Rock. Die Herren kann man von den Shirts her auch nicht eindeutig musikalisch einordnen, denn sie tragen Rose Tattoo, The Exploited und … äh … Bat Man. Dass ein Statist mit einem Gabba Gabba Hey-Schild auf die Bühne kommt, kennen wir von den Ramones. Bei Ruynor aus Baden-Württemberg, um Sänger und Gitarrist Felix Ruyn, ist es jemand mit einem Schild mit der Aufschrift Trigga Trigga Peng. Wer lustig auf frische Mitgrölsongs steht, lässt sich anstecken, für die anderen ist es bestenfalls unterhaltsam. Ein Song wurde Lemmy gewidmet, von daher okay. Zum Finale dann das bereits ‚eingeübte‘ „Blitzkrieg Bob“, allerdings mal in deutscher Sprache und nochmal in englischer. Noch besser kommt jedoch das finale “Dr. Rock“ von Motörhead, also doch etwas Metal in den vierzig Minuten. Sei immer du selbst, es sei denn, du kannst Bat Man sein, dann sei Bat Man! (Joxe Schaefer).


Auf Final Fortune waren wir sehr gespannt, weil die uns in der Vergangenheit durch ihre Auftritte ziemlich positiv überrascht haben, unter anderem in Andernach auf dem 2017er Ironhammer Festival und schon ein Jahr zuvor beim Detze, als sie als Opener einsprangen. Aber ob das jetzt tuntiger geworden ist mit pinkfarbenen Saiten am Bass? Etwas posermäßiger waren sie schon immer unterwegs und mit Haarspray können sie ja auch gut umgehen, aber offensichtlich hat sich bei den auf der Stage sehr agilen Jungs inzwischen mehr die Fähnchenschwenkerabteilung durchgesetzt. Das kommt zwar musikalisch gut an, weil überzeugendes Liedgut wie “Suicide Attack” und „Raised On Rock“ alle Lager mitwippen lässt, andererseits ist es für andere Metaller zu viel Farbe. Zum Schluss zündet „Dirty Nights“ nochmal derart, dass die Frontbanger abermals Fußtriebmittel und Abnickfutter bekommen, da spielen die kleinen Stimmaussetzer ihres offensichtlich nicht ganz fitten Shouters keine Rolle mehr. Ob der Zug für die Koblenzer nochmal mehr in Richtung des klassischen Heavy Metals fährt, bleibt abzuwarten. (Joxe Schaefer).


Nieten, Ketten und umgedrehte Kreuze. Die Blackthrasher aus Belgien wissen wie man sich passend kleidet. Drummer John, den man auf vielen Festivals Europas trifft, sogar auf dem Brofest, lässt schon mal beim Soundcheck die Matte kreisen und Basser und Shouter Lord Sabathan steht in Lemmypose vor von oben kommendem Mikrofon. Damit ist klar, wohin die Reise in den nächsten vierundvierzig Minuten geht. Mit Songs wie „Blasphemous Exhumation“ von ihrer 2016er EP “Morbid Re-Incantation” wird mit straightem Geschrubbe die Rübe rasiert, garantiert ohne zu filigran zu werden. Slaughter Messiah holzen solide ihren Set runter und schließen in “Crypt Of The Undead” mit einer Feuerspuckeinlage ab. Für die erste ernster klingende Band auf dem diesjährigen Detze gibt es die Daumen hoch, auch wenn man nicht ganz genau auf diesen Sound steht wie unser werter Schreiberkollege und Black-Thrash Seziergourmet Bert Meierjürgen. Aber was heißt das schon, wenn er auch Bärte von finnischen Speedmetallern bewertet? (Joxe Schaefer).


Für Ranger fahren die Fans meilenweit, auch wenn sie nach fünfundfünfzig Minuten inklusive Zugaben mit ihrem Headlinergig durch sind. Diesmal dürfen es vierzig Minuten sein, die sie auch fast voll ausfüllen. Um das zu erleben, reisten die Anhänger diesmal bis in die Eifel, ihren Speedhelden huldigen zu können. Und es wird ein Hammerding, als ob jemand etwas anderes erwartet hätte. Zu stark ist das Material, und mit Granaten wie „Shock Skull“ und „Without Warning“ kriegt der Detze endlich was er verdient. Obwohl die Bühnenaction eher umgekehrt proportional zum zackigen Liedgut ausfällt, fliegen die Haare und es wird vorn an der Absperrung gerüttelt. Von uns aus kann es jetzt bis Samstag Nacht so weitergehen, damit würde niemand ein Problem haben. (Joxe Schaefer).


Ambush, die priestmäßigen Akteure aus Schweden, sind nach fünf aktiven Jahren schon tief in den Herzen der Fans und bereits auf einigen Bühnen Europas gewesen. Jetzt haben sie es auch bis nach Daun-Rengen geschafft, den Detze zu rocken. Für den unfit ausgefallenen Joseph am Bass hilft grad Oskar von Night aus. Macht auch Sinn, denn man wohnt nicht weit auseinander, mit dem Bass hat er auch schon mal bei Screamer ausgeholfen und außerdem sind seine Night auch hier auf dem Festival. Als Einspringroutinier macht er eine ziemlich gute Figur, als würde er schon immer dazugehören, hat auch exakt das Synchronposing zusammen mit den beiden Ambush-Äxten drauf. Der Fünfer liefert immer wieder priestmäßige Posen mit und ohne Sänger Oskar Jacobsson, der leicht angeschlagen dennoch das Pfund und ein hohes Maß an Action bringt. Zwischen Kloppern wie “Desecrator“ und Possessed By Evil“, “Southstreet Brotherhood”, “Firestorm“ und dem unverzichtbaren „Natural Born Killers“ drückt sich schon der neue straighte Midtempomarschierer “Hellbiter“ vom nächsten Album, das sich allerdings noch etwas verzögert. Bis dahin können weiße Longsleeves über die Wartezeit hinwegtrösten … (Joxe Schaefer).


Dass Oliver Dawson Saxon eine sehr gute Alternative für ihre ehemaligen Brötchengeber sind, haben sie häufig bewiesen. Immerhin sind die beiden ex-Saxon Members Graham Oliver und Steve Dawson mit einer schlagkräftigen Truppe unterwegs und greifen auf das Liedgut ihrer alten Band zurück, das in der Discographie bis zum Jahr 1986 reicht, dem “Innocence Is No Excuse” Album. Und von diesem Album starten sie mit “Rock ‘n’ Roll Gypsy” in ihr Programm. Schön, dass die Mannen aus Yorkshire auch „Hungry Years“ aus dem Sack ziehen, wie auch “Frozen Rainbow” vom 1979er Debüt. Shouter Brian macht sich viele Freunde, indem er deutsche Dinge lobt, wie Essen, Bier und auch den Fußball, natürlich noch unwissend, dass die deutsche Mannschaft tags drauf das WM-Spiel gegen Mexiko vergeigen wird. Es macht mächtig Spaß hier auf dem Detze, denn erprobte Songs wie „Denim And Leather“, „Dallas 1 PM“, „Crusader“, “747 (Strangers In The Night)” und “Princess Of The Night” können einfach alles. Graham spielt zu „Motorcycle Man“ mehrere Riffs an, auch “Hells Bells”, doch im folgenden “Wheels Of Steel” findet man im gejammten Mittelpart noch mehr Zitate bekannter Songs, wie “Yellow Submarine” und auch Slades “We’ll Bring The House Down”. Als Zugabe müssen noch “Power And The Glory” und “The Bands Played On“ herhalten. Auf der Setlist stand zwar noch “Redline”, doch das sollte zu fortgeschrittener Stunde nicht mehr sein. Mit einem DJ-Programm im sogenannten Partyzelt findet der erste Festivaltag tief in der Nacht sein zufriedenes Ende. (Joxe Schaefer).


Tag 2, Samstag, 16.06.2018: Old Mother Hell, Witchtower, Amulet, Incarceration, Night, Dealer, Hellas, Tytan, Dead Lord.

Im Gegensatz zu gestern, wo man die gesamte Running Order um zwanzig Minuten  nach hinten verlegte, zieht man sie heute nach vorne, dass es bereits um 13:40 Uhr den Startschuss gab. Anderswo haben wir den heutigen Tageseröffner Old Mother Hell schon als Headliner gesehen, wie auf dem Frostbiter in Wuppertal. Hier aufm Detze sieht die Welt jedoch anders aus und die Shooting Stars müssen als Opener ran. Die Meute war eh schon gut bei Laune, weil es wurde seitens des Veranstalters zeitgleich der Ausschank von Freibier gewährt. Und wer nicht ganz auf die Mannheimer Band klarkommt, stellt aber schnell fest, dass die rockigen Sounds nicht weh tun, ebenso auch ein neues Stück mit dem phonetischen Titel „Steam“. Sänger und Gitarrist Bernd macht leise und sehr freundliche Ansagen, wodurch er zunächst die Sympathien der Audienz gewinnt und beim Anthem zum Schluss noch alle Hände hoch. Win Hands Up! (Joxe Schaefer).


Die spanischen Witchtower kann man sich immer geben, das wissen nicht nur ihre Fans der ersten Stunde, sondern von nun an auch die Detzebesucher. Was Mainman Victor vor gut sechs Jahren als Soloprojekt startete und bereits zwei Longplayer abwarf, bringt er mit seinen Sidekicks auf die Detzebretter. Nicht wenige freuen sich drauf und fiebern ihrem Auftritt entgegen. Gemessen daran, dass die Protagonisten von der sonnigen Halbinsel kommen, sehen sie aber eher blass aus. Das bedeutet sicher, dass sie sich in der freien Zeit im Proberaum verschanzt haben, schließlich ackern sie sich arschgeil tight und bewegungsfreudig durch ihren Set. Das gilt besonders für Basser Dani im RAM-Shirt. Mit im Programm auch „The Beast“ von der soeben veröffentlichten Split mit den deutschen Blackslash, den Baden-Württembergern, die wir im vergangenen Jahr hier bejubeln durften. Wenn klassischer Heavy Metal mit etwas AC/DC Riffings versehen wird und das unterm Strich lockeren Gründerzeitmetal ergibt wie wir ihn uns aus der NWoBHM kommend nicht besser hätten vorstellen können, macht man wie diese Andalusier alles richtig und wird von den Kutten abgefeiert. (Joxe Schaefer).


Weil entgegen des zurückhaltenden Wetterberichtes jetzt ganz schön die Sonne prallt, wurde auch wie im vergangenen Jahr wieder das Planschbecken aufgepustet, wo sich einige Metaller frei fühlen, es für verschiedenste Aktivitäten zu nutzen. Und derweil bei Amulet fühlt es sich fast so an wie letzten Monat in London, wo wir ihrem Gig auf dem Frost And Fire Festival beiwohnen durften. Doch einerseits ist so ein Open Air noch einmal eine ganz andere Nummer und andererseits haben die Vocals diesmal wieder ihre alte Stimmfarbe. Shouter Jamie ist nun wieder am Start, hatte in London noch Asgard Sänger Federico an der Sangesposition ausgeholfen. Abgefeiert werden ihre Tracks wie “Running Out Of Time” und natürlich dem Rauswerfer “The Hangman”, wo ein freier Oberkörper mit Henkermaske auf die Bühne kommt und allerhand Schindluder mit einem zur Schlaufe geknotetem Strick treibt. Das endet spektakulär im Strangulieren des Sängers, der am Boden liegend von seinen die Bühne verlassenden Bandmates noch einiges einstecken muss. Doch keine Sorge, ihm geht es gut. Da könnten die Jungs doch mal wieder eine neue Platte in Angriff nehmen. Und der Mann, der sonst immer mit voll den Vintage-Shirts auffällt, hat heute gar keins getragen: Gitarrist Marek Steven. (Joxe Schaefer).


Die Band um den brasilianischen Wahlhamburger Daniel da Silva brät seit letztem Jahr nur noch in Zweierstärke über die Bühnen de Republik. Macht aber nichts, auch zu zweit ist das oldschoolige Death-Thrash-Grind Geblaste eine Offenbarung, vor allem für Freunde von Repulsion, alten Dark Angel oder den alten Sepultura. Mit reichlich Hall auf der Stimme trümmert sich das Duo durch einen kurzen aber prägnanten Gig, bei dem der eine oder andere ungeübte Hörer sicher vor Schreck seinen Bierbecher verschluckt hat. Eine willkommene Abwechslung am sonnigen Nachmittag – da wird die alkoholische Schlagzahl gleich auf ein besorgniserregendes Level geschraubt. (Bert Meierjürgen).

Weil Incarceration nun aus Hamburg kommen, wo sie 2017 auch ihre Live-Split aufgenommen haben, war für sie eine Anreise in die Eifel nun nicht mehr so weit und konnten die Green-Card für die heftige Band des Tages ergattern. Seven-Inch Sammler haben ihre “Sacrifice” EP im Regal, die auch auf Tape erschien. Incarceration bestehen jetzt aus Shouter und Gitarrist Daniel, der später auch noch auf der Aftershowparty zugegen sein wird, und Drummer Michael. Die technischen Möglichkeiten erlauben es ihnen, live auf einen Basser zu verzichten. Sie geben einfach volle Kanne alles, Daniel reißt den Mund weit auf und brüllt sich die Seele aus dem Leib, dass fast oberste Sounddichte erreicht wird und wir von dem erwarteten, intensiven Erlebnis sprechen können. Das war sehr kurzweilig und daher gefühlt zu schnell vorbei, denn wir hätten  davon noch viel mehr vertragen können. Aber jetzt stehen die Zeichen wieder auf klassischen Retro-Metal, und es wird mal wieder schwedisch … (Joxe Schaefer).


Auch bei dem Vierer von Night ist es inzwischen so, dass die Oldschooler ganz genau wissen, was sie erwartet. Die Schweden waren schon häufig auf hiesigen Bühnen unterwegs und die reisefreudigeren unter uns haben sie bereits mehrfach in ihrer Heimat Schweden live gesehen. Mit ihrer aktuellen Scheibe “Raft Of The World”, dem dritten Longplayer, sind sie musikalisch erwachsener geworden, soundmäßig aber auch einen Schritt zurück in Richtung Retro gegangen. Live machen sie noch immer gut Druck und überzeugen das Publikum. Die Energie älterer Tracks wie „Running In The Night“ und der neuerer wie “Surrender“ geben sich die Hand und übertragen sich auf die Menge. Sänger und Gitarrist Oskar geht heute schon warmgespielt auf die Bretter, half er doch bereits gestern bei seinen Kumpels von Ambush am Bass aus, wie schon vor ein paar Jahren bei Screamer. Zum Abschlussakkord noch einmal vom Drumpodest gesprungen und Schluss – die vier Oberhemden waren mal wieder der Kracher, hoffentlich sehen wir sie bald wieder. (Joxe Schaefer).


Hat sich mal jemand darüber Gedanken gemacht, wie viele NWoBHM Platten man durchblättern muss, um bei Dealer zu landen? Die Jungs aus der dritten Reihe der Bewegung haben sich 1979 gegründet und werden vom einzig verbliebenen Originalmitglied Trevor Short angeführt. Basser Pete kam vor vier Jahren bei einem Moppedunfall ums Leben, dem sie heute das von ihm geschriebene  “Leave Me Alone“ widmen. Überhaupt fallen Trevors Ansagen keinesfalls zu knapp aus, auch nicht die ausgiebige Bandvorstellung im akustisch eingebetteten „In The Name Of God“. Ihr melodisches und groovendes Oldschoolzeug wird vom Publikum gerne angenommen, da kann auch eine kurze Regenschauer, die erste übrigens während des Festivals, nichts dran ändern. Der Stampfer „Bring The Walls Down“ vom ersten Album groovt noch mehr, gefolgt von der Doublebass Granate „When Midnight Comes“. “Better Things” schließt den Set ab und hinterlässt jubelnde Fans. (Joxe Schaefer).


Die schwedischen Hällas haben mit “Excerpts From A Future Past” ein exzellentes Debütalbum vorgelegt – tief in den Siebzigern verwurzelt mit Anklängen an Wishbone Ash, Uriah Heep und vielleicht sogar Blue Öyster Cult. Auf der Bühne wird hier ein verträumt verproggtes Spektakel zelebriert, Fantasy-Verkleidungen und Sci-Fi Make Up inbegriffen. Die Band spielt mit Energie und Intensität, vielleicht jedoch ein bisschen distanziert, kann aber mit großartigen Melodien, Twin-Guitars und einfach starken Songs punkten. Über das etwas dünne Stimmchen von Basser Tommy Alexandersson kann, muss man aber nicht streiten. Tolle Platte, tolle Live-Band – bitte mehr davon. (Bert Meierjürgen).

Sie sind so eine Newcomerband, bei der nicht nur Belegschaften einschlägiger Printmagazine ganz spitze Ohren bekommen. Das mag einerseits an ihrem Oldschoolcharme liegen, andererseits aber auch sicher an ihrer derzeit noch immer angesagten Retroschiene. Mit Samtumhängen wird das Flair auch optisch umgesetzt und mit Keyboards geht’s ab in hardrockige bis psychedelische Siebziger, dass sich das Publikum an der Absperrung ändert und Seifenblasen aufsteigen. Allerdings wird es auch sehr voll vor der Bühne und es gibt schon nach zwei Songs Hällas-Sprechchöre. Okay, steht nicht jeder drauf und bezeichnet einige Wiederholungen als Gedudel, doch der Anklang gibt den Veranstaltern recht. Blöd nur, dass einige bei einem letzten Regenguss flüchten gehen … die meisten jedoch harren bis zum Schluss aus und feiern die Schweden ab. (Joxe Schaefer).


Als nächstes betritt noch einmal eine Band aus der NWoBHM die Bretter. Die Londoner haben sich 1981 gegründet und gingen 1983 schon wieder auseinander. Ihr erstes Album „Rough Justice“ erschien auch erst 1985, deutlich nachdem die Welle abebbte. Im Jahre 2010 stellte man sich wieder auf und seit dem haben wir Tytan einige Male live gesehen wie auf dem Brofest in Newcastle Upon Tyne. Inzwischen singt ex-The Deep Sänger Tony Coldham in der aktuellen Besetzung, was den Sound der Band zusammen mit den Keyboards noch etwas hardrockiger werden lässt, was schon im ellenlangen Soundcheck klar wird. Basser und Urmember Kevin macht sehr leise Ansagen, die kaum verständlich sind, doch Songs wie „Women On The Frontline“ und „Love You To Death“ würden auch ohne funktionieren, zumal man der Band den Bock zu zocken deutlich anmerkt. Allen voran muss die großartige Gitarrenarbeit von Flitzesolist Dave Strange angeführt werden, der noch bei Midnight Messiah aktiv ist. Leider bleibt das im Soundcheck angespielte “Blind Men And Fools“ außen vor, das hätten wir in dieser Besetzung gerne mal komplett erlebt. (Joxe Schaefer).


Wenn man Dios „Rainbow In The Dark“ im Soundcheck anspielt, hat man schon vor dem Beginn die ersten Fans auf seiner Seite. Dafür, dass sie gern solche Zitate bringen, sind die Jungs von Dead Lord bekannt. Wir haben das Quartett  zuletzt als Support von ihren Landsleuten Wolf live gesehen und sind nun zum zweiten Mal auf dem Detze, diesmal die Headlinerposition bekleidend. Die Schweden machen von Anfang an gut Druck und Action, besonders Basser Martin scheint sich bestens eingelebt zu haben, ist nämlich wesentlich bewegungsfreudiger geworden und rennt dermaßen umher, dass er seinen Vorgänger Tobias von Enforcer vergessen lässt. Die Action wird auch im relaxteren “No Regrets“ gebracht, sowie dem zum Bandhit gewordenen „Hammer To The Heart“. Wenn auch nicht jeder damit gerechnet hat, waren Dead Lord ein würdiger wie passender Headliner für dieses Festival. Die Mannen um Shouter und Gitarrist Hakim bedanken sich anständig und verlassen unter lautem Jubel die Bretter. Wie am Vorabend begeben sich die Banger danach auf die Suche zum Partyzelt, um das Festival mit vertrauten Klängen aus der Geschichte des Heavy Metals ausklingen zu lassen. Der Detze rockt wieder am 14. und 15.06.2019, das tragen sich die Metaller schon mal im Kalender ein…! (Joxe Schaefer).

Autor: Bert Meierjürgern, Joxe Schaefer
Pics: Michaela Pietschmann, Joxe Schaefer