Was soll man zu einer Band noch schreiben, deren Anfänge man von Beginn an verfolgt, und gerade die ersten Veröffentlichungen nahezu inhaliert und vergöttert hat? Nun gut, es könnte derselbe ‚früher war alles besser‘ Schmarrn sein wie man es oft liest und ja, so ist es auch, denn für mich reicht „Innern“ nicht an die alten Glanztage an. Ist es deswegen ein schwaches Album? Ganz und gar nicht, denn die guten alten Trademarks des melodischen, deutschsprachigen Black Metals werden weiter ausgeführt und die Post war immer schon bei den Würzburgern drin, aber eben jener ruhige und erhabene Moment schleicht sich mit jeder Minute mehr in das sechste Album ein und mündet im sanften, sowie einzigem englischsprachigen Song „Forlon“. Zuvor gibt natürlich Nikitas typisches Gekeife, wunderbare Melodien und immer wieder dezente, unaufdringliche Zwischenspiele. Leider nehmen die gesanglosen, atmosphärischen Passagen etwas Überhand in dieser knappen Dreiviertelstunde und zu selten explodieren Der Weg Einer Freiheit wie im Finale zu „Eos“. Dennoch bleibt eine weitere, starke Scheibe, bei der die Fanbase sowie alle, deren musikalischer (Haupt-)geschmack zwischen Râna und Heretoir pendelt, bedingungslos zuschlagen kann.

Wertung: 8,5/10
Autor: Martin Hil