DERAIS – of angel’s seed and devil’s harvest

Der Bandname klingt nach nix, der Titel hat es dafür umso mehr drauf. Musikalisch verbirgt sich hinter Derais übler Grabesdoom, nicht zu tief, dafür umso garstiger. Schweres Zeug, das zum Hinhören zwingt. Es wird sich in “Hellbless” über lange Strecken darauf konzentriert, immer wieder Akkordfolgen aneinander zu reihen und darüber schattige Vocals wie Samples zu legen, darunter auch deutschsprachige. Sonst wünscht man den leidenden Schreien eine schmerzlose Erlösung, denn ihrem Klang nach kommt bereits jede Hilfe zu spät. Der nächste Rattenschwanz “White Night” macht über seine zwanzig Minuten schon einen besseren Eindruck, obgleich man hier auf selbige Bauart schwört. Nur diesmal zieht man zunächst beruhigende männliche Sprechvocals vor, bis anprangernde weibliche ihren Frust loswerden wollen. Kleine Disharmonien sorgen für grollige Wohlfühlunbehagen in kaum variierender, und daher sich mehr gefühlt endlos ziehender Atmosphäre. Mit dem vergleichsweise kurzen und mehr auf den Punkt dreschenden “Devil’s Harvest” wird danach das Ruder letztendlich nicht mehr rumgerissen. Es ist nach einem Durchlauf fraglich, ob man sich diese Scheibe noch einmal vornehmen wird.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer

Label:VÁN RECORDS
VÖ-Datum:14.07.2017
Running Time:44:47
Format:CD, Vinyl

Erhältlich bei:
Amazon | Idiots Records