DESOLATION ANGELS – king

Sarkastisch könnte man über Desolation Angels sagen, eine weitere englische Band der NWoBHM, die auf den Reunion Zug vor etwa zehn Jahren aufgesprungen ist. Für viele Bands hat es sich ja gelohnt, aber auch die vielen Fans. Wer hätte Anfang der 2000er gedacht, dass er noch mal Bands wie Tokyo Blade oder Grim Reaper live sehen könnte? Wohl die wenigsten. Insofern haben alle etwas von dem zweiten Frühling dieses vielfältigen und oftmals etwas kauzigen Musikstils. Desolation Angels waren mir bis dato vom Namen her geläufig, aber wirklich beschäftigt habe ich mich mit diesem Quintett noch nicht.

„King“ ist nach 37 Jahren gerade mal das dritte Album der inzwischen langjährigen Wahlamerikaner. Von der Urbesetzung sind gerade mal noch die beiden Gitarristen Keith Sharp und Robin Brancher übrig geblieben. Nach der Reformation veröffentlichte man im Jahre 2014 die EP „Sweeter The Meat“ und jetzt weitere vier Jahre später das erste Full-Lengh seit 1990. Herausgekommen sind klassische neun Songs, die sich über eine dreiviertel Stunde erstrecken. “Doomsday”, der Opener, geht gleich gut voran. Flotter britischer Heavy Metal mit schnittigen Melodiebögen und Wiedererkennungswert. Ebenfalls hervorzuheben ist der Gesang von Paul Taylor (u.a. Midnight Messiah), der mich streckenweise an Biff erinnert. Gleich der zweite Song “Another Turn On The Screw” überzeugt mich total und ist jetzt schon für mich der beste Song auf dem Album. Geiles Riffing und der markante Gesang machen ordentlich Dampf im Kessel. Nach dem ruhigen “Devil Sent” geht es weiter mit dem drückenden Rotten “To The Core” (nein, kein Cover der Grünen aus New York), der sich ebenfalls in die Tiefen der Gehörgänge fräst. Letzter Anspieltipp von mir ist dann noch das epische “Sky Of Pain” im Midtempo – geile Nummer!

Da ich, wie bereits eingangs erwähnt, keine Vergleiche mit Vorgängeralben habe, ging ich recht unvoreingenommen an Desolation Angels heran. Bereits nach den ersten Akkorden hat mich „King“ überzeugt und ich werde mich mal auf die Suche, zumindest nach dem selbstbetitelten Debüt von 1986 machen.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen