DISKORD – degenerations

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Diskord gegeben haben, sind dies hier drei Abgedrehte aus Oslo mit ihrem dritten Album. Ja gut, man kann das Material der Norweger schon Death mit Prog nennen, hat dann aber noch nicht die Rechnung mit der Unvorhersehbarkeit gemacht und steht zwischen chaotischem Ideenreichtum und gefühlt planlosen Richtungswechseln. Disharmonien sind Trumpf wie Growls in verschiedenen Tiefen. Zwölf Tracks lang sucht man vergeblich nach Strukturen, oder gar mal längeren Phasen, die einen Take nachvollziehbar ausarbeiten. Dafür wird Stückware aneinander gepatcht, was genau das Ziel zu sein scheint. Die klare Produktion steht mit der Zeit auf Augenhöhe und zu dicht oder gar verwaschen tackert hier nichts. Grobes Riffwerk könnte man gut am Stück vertragen, doch lieber foltert uns das Trio mit dessen sparsamem Einsatz. Und dabei ist die Gitarre sehr aktiv. Es gefällt auf jeden Fall die Sologitarre, wie sie zum Beispiel in “Abnegations” etwas Handfesteres bietet. Exakt an der Schnur gezogen wird auch dabei nicht, sondern gekonnt gekrummbeugt und leicht in die Schräge gegangen. Ebenfalls ist es beabsichtigt, dass die Snare mal einen Deut vor dem Takt getroffen wird. Das sind schon Könner an ihren Instrumenten, diese Diskord, wenn auch sehr irre Burschen mit akonformen Ergüssen. Das wird nicht jedem gefallen, es wird auch nicht jeder die einundvierzig Minuten am Stück durchhalten. Aber wer das schafft, steht irgendwie drauf.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer