DSEASE – rotten dreams

Wenn in der Schreibweise eines Bandnamens ein Vokal weggelassen wurde, in diesem Fall das ‘i’, wurde dann in der Musik auch etwas Wichtiges ausgespart, mitsamt Sahnehaube des i-Punktes? Das checken wir doch mal an. Ja okay, sie sind elektronisch groovy, aber dennoch irgendwie interessant. Dieser italienische Vierer ist aus einer Rammstein-Coverband hervorgegangen. Das hört man. Zumindest schimmert es durch, beispielsweise durch eine deutliche Basslast. Allerdings rockt “Rotten Dreams” wesentlich spontaner und wärmer voran, das wirkt weniger kalkuliert und kommt an, auch ohne rollendes ‘r’ und markant tiefem Gesang. Kaum den Namen im Promo-Beipackzettel gelesen, fängt das Gehirn auch schon unweigerlich damit an, alle acht Tracks mit Lindemann & Co abzugleichen. An sich gar nicht wirklich nötig, man ist schon sehr eigen, trotz einiger steriler Elektronikideen fehlt die markante Zackigkeit und man setzt insgesamt etwas mehr auf Melancholie. Im Zusammenhang wirkt das sogar recht atmosphärisch und gar nicht so übel, und das ehrlicher Rockende ist ein Gewinn. Jedoch vermisst man auf der anderen Seite auch etwas die überdurchschnittlichen Ideen, die den fehlenden Buchstaben im Bandnamen nicht wettmachen.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer