Dying Victims Attack III – Warm Up

Essen, Don’t Panic, 10.05.2025


Endlich ist wieder Dying Victims. Gestartet wird mit dem Warm-up im Don’t Panic zu Essen und pünktlich um 18:00 Uhr erklingt das Intro für die Franzosen. Meurtrieres haben bei uns nun schon mehrmals eingeschlagen, zuletzt mit ihrem Album „Ronde De Nuit“. Jetzt gilt es mal abzuchecken, was sie live auf die Bretter bringen. Shouterin Fiona kann alles, nur nicht Stillstehen. Auch nicht für Fotografen. Und dauernd sind ihre Haare im Gesicht, das wird schwer für brauchbare Lichtbilder. Für Posen mit dem Schwert fährt sie vorsichtigerweise etwas runter, niemanden in den ersten Reihen beim Bangen und Fistraisen zu verletzen, dann hüpft sie wieder hyperaktiv über die Bretter und hält das aber auch bis zum Ende durch. Der Fünfer aus Lyon reißt ordentlich was weg und wird mehr als ordentlich bejubelt, das haben sie sich verdient. Auch weil sie sich, offensichtlich hart erarbeitet, gesteigert hoher Beliebtheit erfreuen, zündet ihr Auftritt hier amtlich. Nach siebenundvierzig Minuten müssen wir die Daumen nach oben zeigen! (Joxe Schaefer)


Zur Warm-up legen wir eine wahre Punktlandung hin. Zumindest zur zweiten Band des heutigen Tages: Ch’ahom, was für mich auch das auserkorene Highlight ist. Vor ziemlich genau sechs Wochen auf dem Hell Over Hammaburg habe ich das Essener Black / Death Quartett zuletzt gesehen. Naja, also fast, denn es war in der kleinen Markthalle so brechend voll, dass ich die Band lediglich aus dem Türrahmen sehen konnte. Da ist es heute im Don’t Panic um Nummern angenehmer und ich kann die gesamte Show sehen. Der Vierer gibt vor heimischer Kulisse von Beginn an alles und ballert sich mit unglaublicher Spielfreude durch seinen gut dreiviertelstündigen Set. Besonders Gitarrist S.P.S. fällt hier mit unmenschlich viel Action auf. Der düstere Sound wird mit einigen schleppenden und treibenden Parts zu einem wahren Death Metal Massaker, was sich wie ein dunkler Schleier im Saal ausbreitet. Was für ein starker Auftritt und ein super Start für uns ins Wochenende. (Tino Sternagel-Petersen)


Diese Römer haben wir zuletzt im Kultopia zu Hagen live gesehen. Seit dem ist nicht so viel passiert und wir haben die Jungs etwas aus den Augen verloren. Nun ist aber ein neues Album am Start, das titelt „Dust Age“ und wir erkennen sofort die helle Stimme von Shouter und Gitarrist Tony wieder, als wir die Location betreten. Der semiangenehme Weihrauchgestank der Band zuvor hat sich so langsam verflüchtigt und es dreht sich nun wieder etwas mehr um klassischen Metal, zumindest sind alle bei Vultures Vengeance schon mal langhaarig. Das Quartett mit Linksbass frönt dem Uptempo und kriegt die Menge immer wieder zum Fistraisen. Tony reizt seine helle Stimme voll aus und auf die Ohren bekommen wir auch etwas ganz altes, nämlich „Rise Of The Morning Star“ vom ersten Demo 2015. Wer einen Patch der Jungs trägt, hat ihn zu Recht auf seiner Kutte. Als letztes folgen noch zwei Stücke und mit „Qiuck Spark From The Dark“ geht es los. Dazu kommen echt noch einmal Reserven aus der Audienz, obwohl diese nach über siebzig Minuten Spielzeit schon ziemlich ausgelaugt zeigt. (Joxe Schaefer)


Die vierte und letzte Band des heutigen Tages sind Necromantheon aus Kolbotn, von dort, wo auch die Wiege von Darkthrone steht. Nur gibt es jetzt die volle Säge slayermäßigen Thrash Metals, übrigens zu gut Randale im Saal. Zu schön gedroschener Breitseite und hohen Geschwindigkeiten, rohes Vocalgebell gehört dazu, wie auch Rückkopplungen zwischen den Songs, konnte es bis zum nächsten Stagediver nicht mehr lange dauern. Leider war ihr jüngstes Album „Visions Of Trismegistos“ auf Vinyl am Merch bereits vergriffen, aber mit dieser Energie des heutigen Abends dürfen wir auf ihr hoffentlich bald erscheinendes Album Nummer vier sehr gespannt sein! Unter reichlich Jubel wird der Gig über die Ziellinie getragen. Das Chronometer misst eine Länge von 56 Minuten, eine nicht ganz so lange Stagetime wie bei der Band zuvor, aber deutlich deftiger. Somit endet das Warm-up zum dritten Dying Victims amtlich, und wir freuen uns darauf, wenn es morgen Nachmittag nebenan im Turock weitergeht. (Joxe Schaefer)

Autoren: Tino Sternagel-Petersen
Pics: Joxe Schaefer