EISENHAND – fires within

Weiß ja nicht, wie es euch bei deutschen Bandnamen geht, aber für mich klingt das immer etwas skurril. So ging es mir auch, als ich den Namen Eisenhand zum ersten Mal in meiner Dropbox gelesen habe. Zumindest hat der Fünfer aus unserem schönen Nachbarland Österreich damit meine volle Aufmerksamkeit. Die Heavy Metal Fraktion aus Linz ist wohl noch recht neu in der Szene, so gab es 2018 und 2019 jeweils ein Demo und wer sonst als Dying Victims Productions sollte da für die Veröffentlichung des Debüts verantwortlich sein. Ein kurzer Blick zeigt, dass es alle Tracks der Demos auf das Erstlingswerk geschafft haben. Somit können wir für den vorliegenden Release gerade mal drei neue Tracks verzeichnen. Die beiden Demos sind wohl lediglich nur digital erhältlich gewesen und somit ist es dann natürlich eine schöne Sache, wenn der Fan die gesamte bisherige Schaffensphase der Ösies gebündelt auf Vinyl in seinen Händen halten kann. Geboten werden hier sieben Tracks mit einer Spielzeit von rund einer Dreiviertelstunde. Der geneigte Mathematiker kommt da gleich ins Stocken und richtig: Hier ist kein Song unter fünf Minuten und der längste bringt es sogar auf knappe neuneinhalb Minuten.

Den Anfang machen die ersten drei Nummern des 2018er Demos “Demonstration Tape”: “The Engine”, “Steel City Sorcery” und “Ancient Symbols”. Das Kickstart Intro mündet direkt in eine nette Raserei und das Quintett reißt gut am Gashahn. Aufgemischt mit der einen oder anderen coolen Gitarrenstrecke, dennoch klingt das Ganze leider immer noch sehr nach Demo Tape, was mir etwas zu undergroundig ist. Die Songs haben wirklich Potential, aber hier hätte man eventuell nochmal den ein oder anderen Schilling in die Produktion stecken können. Ideen haben die Jungs genügend, daran mangelt es hier definitiv nicht. An der einen oder anderen Stelle standen gar mal Iron Kobra Pate. Mit dem temporeich startenden “Dead Of Night” gibt es dann den ersten neuen Track auf die Ohren. Auch hier sprudelt es an coolen Ideen, wie etwa der Untermalung mit einem Tasteninstrument. Nicht neu, aber nach den ersten Songs doch etwas unerwartet. Hier wird ordentlich Abwechslung geboten und einige geile Hooklines ballern ordentlich voran. Gerade die längeren Songs haben stellenweise leicht epische Einschläge, die Eisenhand gut auf den Punkt bringen. “White Fortress” ist der Titeltrack des zweiten Demos und rockt auch ziemlich amtlich. Den Schlusspunkt setzen die Jungs dann mit “Dizzying Heights”, dem längsten Track des Albums. Einige etwas in die Länge gezogene Parts machen mir den Abschied von diesem Rundling leichter.

Vom Debüt der Eisenhand bin ich echt hin und her gerissen. Auf der einen Seite haben die Jungs wirklich coole Tracks am Start, die einen schnell in ihren Bann ziehen. Auf der anderen Seite steht leider eine etwas rumpelige und magere Produktion, die mir das Ganze etwas vermiest und die Bewertung echt schwer macht. Für die Songs würde ich den Jungs gute acht Punkte geben, für die Umsetzung eher sechs, somit fällt meine Bewertung in die salomonische Mitte.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen