ELECTRIC POISON – live wire

Die Band wurde 2014 in der Stadt Salvador (Bahia-Brasilien) von Musikern gegründet, die aus anderen, in der lokalen Szene bereits bekannten Projekten stammen. Das gemeinsame Ziel war, eine Heavy Metal Band zu formen, um aus den Wurzeln der alten Schule sowie mit Einflüssen aktueller Metal Bands einen eigenständigen Heavy Metal Sound zu kreieren. Im folgenden Jahr veröffentlichte die Band ihre erste Single „Evil Possession“, die zwei Songs beinhaltete. 2018 stabilisierte sich nach einigen Besetzungswechseln das Line-Up und Electric Poison präsentierten sich in ihrer aktuellen Besetzung: Thauan Rodrigo (Gesang), Valter Musael (Gitarre), Leo Kim (Gitarre), Rodrigo Araújo (Bass) und Renato Leal (Schlagzeug). Anfang 2019 veröffentlichten sie ihre zweiten Studioaufnahme, die EP „Desert Nights“. Die erste komplette Scheibe „Live Wire“ wurde von Classic Metal Records veröffentlicht. Die Online-Veröffentlichung des Albums schafft es, einen weiteren Partner auf sich aufmerksam zu machen. Das Schweizer Label Doc Gator Records wird das Album auf Vinyl und CD in Europa im Frühjahr 2020 veröffentlichen.

Und eben jenes Album läuft nun aktuell schön bei mir in Dauerschleife. Das Brasilianer nicht nur im Fußball was können, sondern auch in jeder Metalsparte was drauf haben, brauch ich keinem mehr zu erzählen. Electric Poison stehen da in nichts nach. Frisch von der Leber weg nageln die Jungs ihr Zeug ins Ohr. Mit „Fast Way To Hell“ gibt’s einen schönen Opener, der gleich zeigt wie der Hase läuft. Nach dem etwas schwächeren „Desert Nights“ wird gleich am Gaspedal gearbeitet und es ertönt mit „Running Like A Beast“ einer der besten Songs des Albums. Leider ist der Titelsong „Live Wire“ für mich einer der schwächsten des Albums. Plätschert so vor sich hin und ergreift einen nicht (nein, das sage ich nicht nur, weil es eh für mich ein Frevel ist, einen Song so zu nennen, hahaha). „Burn The Town“ entschädigt da schon wieder ein wenig. Nackenbrecher, leider gespickt mit langsameren und teils melodischen Anteilen. „Dynamite“ hingegen trägt seinen Namen zurecht. Gerade live dürfte es schwer fallen, hier den Kopf still zu halten. Mit „Death Row“ und „Voices From Beyond“ findet „Live Wire“ einen würdigen Abschluss.

Alles in allem eine gute Scheibe. Der Gesang ist meiner Meinung nach teilweise etwas dürftig und fast lethargisch, das gibt sich aber nach paar Durchläufen. Liebhaber der alten Garde wie Running Wild und Judas Priest und aktuellerem wie Night Demon und Enforcer dürften ihre Freude an „Live Wire“ haben.

Line-Up:
Thauan Rodrigo – Vocals
Valter Musael – Guitars
Leo Kim – Guitars
Rodrigo Araújo – Bass
Renato Leal – Drums

Wertung: 7,5/10
Autor: Hessie James