EMISSARY – same (EP)

Emissary ist auch so eine Band, die ich direkt auf Grund des Covers haben musste. Dieses Trio aus dem hohen Finnland ist alleine schon von seiner Besetzung interessant. Neben Drummer Joel, der vormals bei Chevalier die Felle malträtierte, bedient Dimi den Sechssaiter, bekannt etwa von den Speedstern Ranger oder als Livegitarrist bei Smoulder. Am Tieftöner, und zugleich für das stimmliche Aushängeschild der Band zuständig, ist Iiro, der ebenfalls bei Smoulder aktiv ist. Nach vier Jahren Bandgeschichte ist jetzt also der Zeitpunkt für den ersten musikalischen Akt gekommen, in Form einer sechs Stücke beinhaltenden EP. Eine knappe halbe Stunde puren Heavy Metal wird auf diesem, bei Dying Victims erscheinenden Tonträger geboten.

Das rund zweiminütige und spacige Synthie-Intro „Galactic Overture“ ist der Startschuss zum ersten Song „Rising Order“, der ebenfalls noch ein kurzes Intro nutzt, um den Spannungsaufbau zu erhöhen. Ballernde und dominante Basslinien wummern aus den Boxen, bevor Iiro mit seinem kraftvollen Gesang einsetzt und teils in unmenschlichen Höhen agiert. Zwischendurch darf auch Dimi zeigen, welch ein herausragender Gitarrist er ist. Was für ein geiles dynamisches Frickel-Inferno, Hammer. „Tales From The Third Age“ braucht bei mir etwas mit seinen vielen Tempo- und Taktwechseln, bevor der Song auch ein feuchter O(h)rgasmus mit dezent eingeworfenen Tastentönen wird. Auch der Folgetrack „Shattered Illusion“ hat zu Beginn leicht progressive Züge, der aber gerade deshalb damit zu wahrer Schönheit aufblüht. Dieser Song ist auch mein Anspieltipp. Hier passiert soviel, dass man sich ganz der Musik hingeben muss, um die Songs in ihrer ganzen Vielfalt zu erfassen. So Vielschichtig und Abwechslungsreich wie etwa das große Finale „The Attunement“, in dem auch wieder klar wird, dass die Jungs dem King nicht abgeneigt sind.

Emissary haben mit ihrer ersten EP ein Feuerwerk erschaffen, das seines Gleichen sucht. Das selbstbetitelte Erstlingswerk muss man sich erarbeiten und ist bislang für mich nix zum Nebenbeihören. Jeder der drei Protagonisten ist eine absolute Koryphäe und im Zusammenspiel kommt da ein gottverdammtes Highlight bei heraus!

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen