ENEPSIGOS – wrath of wraths

Es wird lauter. Für den Achtminüter “Shields Of Faith” bricht mit einem Trommelwirbel die Gewalt sanft herein, etwa wie eine startende Turbine. Die Soundverhältnisse sind soweit klar, wie sie das im Black Metal überhaupt sein können. Der Druck kommt schon durch, verlegt sich aber voluminös in die Breite. Neben Gitarrist und Bassist Rituul sieht sich Growler V.I.T.H.R. von Doedsvangr mit Drummer Thorns für Enepsigos verantwortlich. Letztgenannter treibt sein Unwesen in unzählbaren Vereinigungen, wie Blut aus Nord, Deathrow und Chaos Invocation. Auch hier wird auf Basis der alten Schule agiert, Genregrenzen weiter ausgelotet und überschritten. Synthies tauchen im Back auf und werden im weiteren Verlauf noch deutlichere Tapeten kleistern. Hall ist ein wichtiges Werkzeug, wenn Riffstürme aufkommen oder sich Vocals überlappen. Einspieler gesprochenen Wortes oder hysterisches Schreien finden Verwendung, wie Mönchschöre und Operngesänge. Dieses zweite Album der Norweger wird man mit seinen sechs Tracks häufiger hören wollen, wenn man mit einer Mütze Moderne mehr klarkommt.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer